Titel: Markus Grolik Im Blindflug in die Heißzeit   Zum 47. Mal: Fünf vor Zwölf   Die Pole und Gletscher schmelzen, Insekten sterben aus, mein Nachbar hat für sich und Gattin einen Stein-Vorgarten, drei Autos (zwei SUV und einen hoch motorisierten Sportwagen), sowie ein Motorrad und gleich nebenan wohnt ein Schwachkopf, der möchte daß in meinem Garten die Bäume entfernt werden, weil er mehr Sonne aufs durchweichte Hirn haben will. Bald wird man nicht nur im Sommer mit dem Schwitzen nicht mehr hinterher kommen und das Trinkwasser muß wohl rationiert werden, weil sich zunehmend Kommunen von Getränke-Multis wie Nestlé und Coca Cola über den Tisch ziehen lassen indem sie denen unser Grundwasser für einen roten Heller überlassen, damit sie es abfüllen und sich damit eine goldene Nase verdienen können.   Der Klimawandel ist längst da, und wenn jemand zum 27. Mal behauptet, es sei Fünf vor Zwölf, dann ist wohl dessen Uhr stehen geblieben. Ohne jedes Gewissen werden die tropischen Regenwälder abgeholzt, die Meere mit Plasteabfällen vermüllt Bodenschätze für die Handy-Produktion ausgebeutet und die letzten Nashörner, Tiger und Orang-Utans abgeschossen. Felder werden hemmungslos überdüngt und mit Chemie behandelt, damit ja keine Wilpflanze, kein Insekt - vor allm keine Biene - und kein Vogel übrig bleibt,Staaten wie China (dort müssen bereits Obstplantagen von Hand bestäubt werden), Russland, Saudi-Arabien und Indien scheißen, mit Verlaub,  auf alle Appelle, die Welt zu retten, indem sie Flüsse, Böden und Atemluft konsequent verpesten. Man kann, mit dem berühmten Zitat Max Liebermanns, gar nicht soviel fressen, wie man kotzen möchte. Nun treffen sich diesen Tagen in Ägypten fast 50.000 Mitglieder und Experten von Regierungen und internationalen Organisationen aus 200 Staaten, um zwei Wochen lang darüber halbherzig schwafelnd zu beraten, wie man denn den Klimawandel denn vielleicht ein wenig aufhalten könne, ohne das Wachstum der Wirtschaft zu gefährden. Denn die wird für wichtiger gehalten als der Schutz der Umwelt. Das wird am Ende, wie bei allen solchen Konferenzen der vergangenen Jahr in wortreichen hehren Schluß-Kommunikees enden und wie üblich wie das Hornberger Schießen ausgehen. In Deutschland aber fordert die CSU konkret, aufsehenerregende Protestaktionen von Umweltschützern härter zu bestrafen, nicht aber die Umweltzerstörung durch die Industrie.   © Elisabeth Semrad Da wundert es nicht, wenn sich Cartoonisten beinahe verzweifelt mit Stift und Feder dieses Themas annehmen. Der Wiener Holzbaum Verlag hat solche Cartoons von 41 Künstlern zu einem Buch zusammengestellt, das unter dem Titel „Verdammt heiß!“ jetzt vorliegt. Ein paar Beispiele daraus – nicht unsere Auswahl – können wir Ihnen als Anregung zeigen. Da das Thema nicht vergnüglich ist, wünschen wir: Viel Mißvergnügen!   © Freimut Woessner © Ruedi Widmer   © Martin Zak Verdammt heiß! Cartoons for Future Mit Bildern von Bettina Schipping, Elisabeth Semrad, Katharina Greve, Markus Grolik, Martin Zak, Nicolas Mahler, Ruedi Widmer, Wolfgang Ammer, Freimut Woessner, Michi Brezel, HUSE, Birgit Dodenhoff, Harm Bengen. Kriki, Katharina Greve und vielen anderen mehr. © 2022 Holzbaum Verlag, 116 Seiten, Broschur - ISBN 978-3-902980-97-7 20,- € Veranstaltungshinweis: Noch bis zum 22. Jänner ist die gleichnamige Ausstellung bei den Komischen Künsten im Wiener MuseumsQuartier zu sehen!   Holzbaum Verlag in der Komische Künste Verlagsges.m.b.H. MuseumsQuartier / Q21 Museumsplatz 1 - 1070 Wien Tel: +43 681 8417 0709 Weitere Informationen: http://www.holzbaumverlag.at