Jerry Lee Lewis †

Er war einer der letzten Großen des Rock n Roll

von Frank Becker

© Charly / Sun Records

Jerry Lee Lewis †
 
Er war einer der letzten Großen des Rock n Roll
 
Er lebte wild, war sieben Mal verheiratet, sorgte für allerlei Skandale und gilt als einer der härtesten Protagonisten des Rock `n´ Roll: Jerry Lee Lewis (*1935). Die  unsterblichen Hits auf Sun Records auf seinen ersten beiden Alben für Sun Records „Jerry Lee Lewis“ (1958) und „Jerry Lee´s Greatest!“ (1961) gehören zu den Eckpfeilern des Rock 'n' Roll, und sein aggressives Klavierspiel galt neben seiner Dauerwelle als eines seiner Markenzeichen, nicht ohne Grund trug er den Spitznamen „The Killer“. Gestern ist er im Alter von 87 Jahren gestorben.
 
Auf dem Höhepunkt des Rock n Roll, zwischen 1956 und 1962 entstanden die Aufnahmen, die Jerry Lee Lewis in den Sun-Studios in Memphis und Nashville für seine Chart-Singles einspielte. Meist produziert von Sam Phillips und Jack Clement stürmten zahllose davon die Hitparaden nicht nur in den USA. Jerry Lee Lewis, der seine Wurzeln im weißen Rockabilly hat, zeigte sich als lupenreiner Rock n Roller, beherrschte aber auch den Blues. 
Seine Hits wie „Whole Lotta Shakin’ Goin’ On“, „Great Balls Of Fire“, „Breathless“, „Sweet Little Sixteen“, „Mean Woman Blues“ und „High School Confidential“ haben heute noch das explosive Feuer, das ihn seinerzeit berühmt gemacht hat. Zu einem No. 1 Hit hat er es allerdings nie geschafft. Das mag daran gelegen haben, daß er wegen der Ehe mit seiner 13-jährigen Cousine Myra Gail Brown (er war zu diesem Zeitpunkt noch mit Jane Mitchum verheiratet) im prüden Amerika auf schwarzen Listen der Radio-Sender stand. Dennoch sind zumindest die sechs oben genannten nicht allein wegen seines kompromißlos harten Piano-Stils und seiner ungewöhnlich mitreißenden Song-Performance ewig gültiger Bestandteil der Rock n Roll-Geschichte. Dazwischen hat er immer mal wieder Country- bzw. Rockabilly-Balladen wie „The Ballad of Billy Joe“, „Cold, Cold Heart“ oder „It Hurt Me So“ eingespielt, bei denen er zeigte, daß er auch ein vorzüglicher Honky Tonk-Pianist und -Sänger war.  
 

   © Not Now Records