Den Finger in die Wunde(n)
Unbequeme Wahrheiten mit Til Mettes
Zeichenfeder auf den Punkt gebracht
„Das einzig Gute an der ganzen Scheiße,
die derzeit passiert,ist, daß Til Mette in seinen
Cartoons satirisches Gold daraus macht.“
Max Giermann
Wir leben in dramatischen, ja schlimmen Zeiten, deren Krisen und Kriege, Hungersnöte, Notlagen und provozierte Mißverständnisse einerseits der entsetzlichen Uneinsichtigkeit, ja Dummheit der Menschen schlechthin, andererseits der grenzenlosen Gier der kapitalistischen Wirtschaft, der Dogmatik bestimmter Weltreligionen und dem blinden Machthunger einiger Despoten geschuldet sind. Til Mette kann also heute „dank“ dieser durchgeschüttelten Weltlage mehr denn je aus dem Vollen schöpfen, so zahlreich sind die ausschließlich menschengemachten Krisen, mit denen wir uns alle eigentlich täglich auseinandersetzen müßten… Tut aber kaum einer, sondern der Tanz auf dem Vulkan scheint die beliebteste Freizeitbeschäftigung der saturierten Bewohner der Nordhalbkugel der Erde zu sein.
Bloß kein „Event“ verpassen, bedenkenlos um die Welt jetten, mit schwerölbetriebenen Schiffs-Giganten die Meere durchpflügen, das Palmöl in Nutella über den Klimaschutz stellen, katholische Pfaffen nicht massiv daran hindern, weiter Kinder zu mißbrauchen und ihre sie schützenden Chefs inklusive Papst nicht zum Teufel zu jagen, eine korrupte Partei zu wählen, die auf der Ölspur der Autoindustrie kriechend gegen ein die Menschen schützendes Tempolimit Politik macht und auf Teufel:in heraus wie blöd zu gendern, bleibt bequemer Alltag der Leute, die sich das Volk nennen.
Und die Politik? Sie ist (s.o.) keinen Deut besser als ihre Wähler. Die westliche Welt könnte postkommunistische, militaristische und islamistische Unrechts-Staaten wie die Türkei, Mali, Ungarn, Afghanistan, den Iran, Belarus, Saudi-Arabien, Katar, Indonesien, China und einige andere mehr effektiver zu Umdenk-Prozessen führen – aber man glaubt ja, ohne deren Öl, Gas, seltene Erden und billiger produzierende Industrien dem Wahlvolk (s.o.) nicht den gewohnten Luxus bieten zu können. Ein Teufelskreis ohne Ausstiegsmöglichkeit
„Wie kann man das Schlimme erträglich machen, ohne es zu verharmlosen oder einfach zu ignorieren?“, fragt der Lappan Verlag mit Blick auf Til Mettes neuen Cartoon-Band mit dem knappen und prägnanten Titel „Cartoons für Freunde der Freiheit, der Demokratie und einer guten Flasche Wein“ – und beantwortet das auch gleich: „Mit Humor, der auch mal bissig sein darf. Und den liefert der brillante Beobachter Mette in seinem neuen Buch.“
Da ist viel Wahres dran – und noch viel mehr Wahres ist drin.
Til Mette legt den satirischen Finger ohne Pardon in die aktuellen Wunden - oder wie meine Oma selig gesagt hätte: „Auch noch Salz reinreiben…“.
Sehen Sie sich also die von uns ausgewählten Beispiele an, sie sollen Ihren Appetit auf mehr satirisch verpackte Wahrheiten machen. Bei uns ist die Wirkung jedenfalls eingetreten.
Til Mette - Cartoons für Freunde der Freiheit, der Demokratie und einer guten Flasche Wein
© 2023 Lappan, Verlag, 124 Seiten - ISBN: 978-3-8303-3657-0
16,- €
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Den Finger in die Wunde(n)
Til Mette - Cartoons für Freunde der Freiheit, der Demokratie und einer guten Flasche Wein
von Frank Becker
Comic, Cartoon, Karikatur
30.01.23
