Armin T. Wegner

Der Genozid am armenischen Volk in einer Fotoausstellung der Guardini-Galerie Berlin

von Jörg Aufenanger
Wegner – Armenien
 

Die Wunde im armenischen Volk liegt selbst nach fast 100 Jahren noch offen. 1915 vertrieben türkische Truppen die Armenier aus Anatolien, mordeten. Man nennt es Genozid. Der expressionistische Lyriker Armin T. Wegner wurde als Sanitäter der deutschen und der türkischen Armee Augenzeuge, ein Wendepunkt in seinem Leben. Ab da legte er immerzu Zeugnis ab in Büchern wie „Weg ohne Heimkehr“, europaweiten Vorträgen, einem offenen Brief an den US-Präsidenten Wilson. Und Wegner wurde der radikalste Pazifist der Weimarer Republik, der sich in seinen Erfolgs-Büchern zum Vorderen Orient auch für andere unterdrückte Völker einsetzte.
Die Fotos, die die Vorträge zu Armenien illustrierten, sind nun in Berlin erstmals ausgestellt: Kinderleichenberge, Erschlagene und Erhängte auf den Straßen, Flüchtlinge, Leichenfledderer, Totengräber mit bloßen Händen, Bilder eines blutigen Jahrhunderts.
An den Anfang einer Werkausgabe Wegners wird der Wallstein-Verlag „Die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste“ stellen. Schon erschienen ist das Hörbuch „Bildnis einer Stimme“, in dem Wegners mächtige Stimme auch zu den Massakern an den Armeniern nicht zu überhören ist.

Die Ausstellung Armin T. Wegner. Fotografien 1915 – 1929 ist eine Koproduktion der Guardini Galerie Berlin und dem Lindenau-Museum Altenburg.



Guardini Galerie, Berlin
1. Oktober bis 21. November 2008
www.guardini.de

Lindenau-Museum Altenburg
18. Januar bis 15. März 2009
www.lindenau-museum.de



Weitere Informationen unter:
 www.wallstein-verlag.de