Aktuelles aus der Kultur NRW - Heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen




Ausstellung "in the name of love" in Düsseldorf

Düsseldorf - "In the name of love" lautet der Titel einer Ausstellung der rumänischen Künstlerin Ana Bÿnicÿ, die vom 7. bis 16. November im Düsseldorfer Atelier am Eck präsentiert wird. Bei der Schau handelt es sich nach Angaben eines Sprechers um eine künstlerische Auseinandersetzung mit Religion und säkularer Lebensphilosophie. Bÿnicÿs kultureller Alltag ist stark von der östlich-orthodoxen Tradition geprägt, hieß es in der Ankündigung weiter. Dabei nutze die Künstlerin Symbole der christlichen Bilderwelt zur Darstellung ihrer eigenen Lebenswelt zwischen säkularisierter Freiheit und traditioneller Verbundenheit.

Die Ikonographie zieht sich als Grundgerüst durch ihre Ausstellung. Ein Grundgerüst, das Bÿnicÿ mit Fundstücken aus einer pop-artigen Alltagskultur überzieht und neu interpretiert. Ikonentechnik kombiniert sie mit Lippenstift, Puder und Eye-Liner. Die Themen ihrer Werke wechseln dabei zwischen erotischer Befreiung, paradiesischen Verheißungen und orthodoxer Regression.


Bochum präsentiert Bausch-Bühnenbildner Peter Pabst

Bochum - Unter dem Titel "Räume - Träume" sind seit Samstag im Bochumer Kunstmuseum Arbeiten des Künstlers Peter Pabst zu sehen, der seit 28 Jahren die Bühnenbilder für Pina Bauschs Tanzfeste entwirft. In der bis zum 1. Februar nächsten Jahres laufenden Schau bringt Pabst sie als Rauminstallationen ins Bochumer Museum. Dem Besucher eröffnen sich ein winterlicher Birkenwald, ein Meer von Nelken, ein nebliger Acker oder eine schwimmende Insel. Mittels Lichtinszenierungen, Projektionen und Klanginstallationen werden die Arbeiten "belebt". Der Künstler hat nach Angaben der Kuratoren eine Vorliebe für Naturmaterial, so hat er etwa das komplette Erdgeschoß des Museums mit Rollrasen und Muttererde bedeckt.

Ergänzt werden die Installationen durch Fotos von Guy Delahaye. Der Fotograf hält seit 1980 jede Produktion des Tanztheaters Wuppertal im Bild fest. Während der Laufzeit der Ausstellung finden außerdem unangekündigt Performances des Ensembles von Pina Bausch statt. Der 1944 geborene Pabst arbeitet seit 1980 mit der international renommierten Choreographin zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit gingen unter anderem die Produktionen "1980", "Nelken", "Viktor" und "Wiesenland" hervor. Für sein Werk erhielt Pabst zahlreiche Preise und Ehrungen, so 1991 die Josef Kainz Medaille der Stadt Wien und 1992 den französischen Preis Chevalier des Arts et Lettres.

Öffnungszeiten: Di-So: 10-17 Uhr, Mi: 10-20 Uhr
Internet: www.museum-bochum.de


Ausstellung zum Werk von Otto Pankok in Bochum

Bochum - "Otto Pankok und Geächtete" lautet der Titel einer Ausstellung, die am (kommenden) Mittwoch in der Universitätsbibliothek der Ruhruni Bochum eröffnet wird. Zu sehen sind nach Angaben der Hochschule 30 Druckgrafiken des 1966 verstorbenen Künstlers. Die bis zum 31. Januar laufende Schau entstand in Zusammenarbeit mit der Otto-Pankok-Gesellschaft und will das Werk des Malers, Grafikers und Bildhauers jungen Menschen wieder nahe bringen. 1937 von den Nationalsozialisten mit Malverbot belegt und selbst der Verfolgung ausgesetzt, thematisierte Pankok Menschen, die unter gesellschaftlicher Ächtung und Unterdrückung leiden. Eröffnet wird die Ausstellung in Anwesenheit der Tochter des Künstlers, Eva Pankok.

Die 30 Exponate aus dem Nachlaß des Künstlers sind eine Leihgabe von Eva Pankok. Gezeigt werden Holzdrucke, die von dem Drucker erstellt wurden, der noch von Otto Pankok selbst nach seinen künstlerischen Vorstellungen in die Ausführung der Drucke eingewiesen wurde. Zu sehen sind unter anderem Porträts von Juden sowie Darstellungen von "Zigeunern" aus den 40er-Jahren, der Druck "666" aus dem Jahr 1965 - einer späten Auseinandersetzung mit dem NS-Regime - und 15
Drucke aus dem Zyklus "Die Räuber vom Liang Schan Moor", mit dem Pankok einen chinesischen Volksroman illustrierte, der die Geschichte von 37 Partisanen erzählt, die im alten China gegen Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Unterdrückung kämpften. Die thematischen Bezüge zum Terrorregime des Dritten Reiches verdeutlicht Pankok unter anderem durch Symbole, die
auf den Nationalsozialismus verweisen.


Kölner Stadtmuseum zeigt "Kunst der Roma - Roma in der Kunst"

Ausstellung widmet sich ab dem 5. Dezember den "vergessenen Europäern"


Köln - "Kunst der Roma - Roma in der Kunst" lautet der Titel einer Ausstellung, die das Stadtmuseum Köln vom 5. Dezember an bis zum 1. März kommenden Jahres zeigt. Dabei handelt es sich nach Angaben des Museums um ein Kooperationsprojekt mit dem Verein ROM. Im Bereich "Kunst der Roma" werden erstmals Roma-Künstler mit ihren Werken im Kölnischen Stadtmuseum zu sehen sein. Die Biennale in Venedig des Jahres 2007 zeigte zum ersten Mal die Werke von zwölf europäischen Roma-Künstlern. "So wurde einem internationalen Publikum bewußt, welch kreative Potenzen die größte Minderheit in der Europäischen Union besitzt - über traditionelle Zigeunerkünste wie Musik und Tanz hinaus", hieß es in der Ankündigung.

Trotz zahlreicher Diskriminierungen konnten sich nach Angaben der Ausstellungsmacher viele Roma aus der gesellschaftlichen Isolierung befreien. Die Roma-Künstler und -Künstlerinnen Katarzyna Pollock, Daniel Baker, Gabi Jimenez, Jovan Nikolic, Nihad Nino Pušija und Ruzdija Sejdovic, die auch für die Biennale ausgesucht worden waren, stellen nun im Kölner Stadtmuseum ihre Werke aus. So gelinge vielleicht ein neuer Blick auf ein weithin unbekanntes und in seinem Anspruch auf Menschenwürde und Bildung vergessenes europäisches Volk, betonten die Kuratoren.

Der Bereich "Roma in der Kunst" teilt sich in zwei Teile. Unter dem Titel "Kitsch, Konvention und Kunst" wird in einer ergänzenden Sonderpräsentation das Bild der Zigeuner in der Malerei seit dem 15. Jahrhundert thematisiert. Unsere Köpfe seien voll von Klischees und Vorurteilen über die "Zigeuner", hieß es in der Ankündigung weiter. Massive Spuren habe vor allem die populäre Ikonographie hinterlassen, gemeinhin als Zigeuner-Kitsch bekannt - verstärkt oft von diskriminierenden Berichten und Illustrationen der Massenmedien. Aber auch in der europäischen Malerei wird ein Bild vom "fahrenden Volk" tradiert, das diese Menschen als Projektionsfläche von Ängsten, Sehnsüchten, Exotismen und anderen skurrilen Phantasien nutzt oder benutzt. Nur wenige Künstler wie der Düsseldorfer Pankok hätten sich in ihrem Werk dem realen Menschsein der Sinti und Roma auf dem Hintergrund ihres Verfolgungsschicksals gewidmet.

Öffnungszeiten: Di: 10-20 Uhr, Mi-So: 10-17 Uhr
Internet: www.museenkoeln.de/koelnisches-stadtmuseum.de


Rund 35.000 Besucher sahen Maeght-Ausstellung in Münster

Münster - Rund 35.000 Besucher haben im Münsteraner Picasso-Museum die am Sonntag zu Ende gegangene Maeght-Ausstellung gesehen. Damit sei die seit August gezeigte Schau nach der Antibes-Ausstellung im vergangenen Jahr die erfolgreichste Präsentation des Museums, erklärte Geschäftsführerin Andrea Gläßer am Montag. Die Ausstellung "Maeght: Das Abenteuer der Moderne" zeigte 170 bekannte Kunstwerke, darunter Grafiken, Gemälde und Skulpturen von Braque, Chagall, Giacometti und Miro. Die Schau stand unter der Schirmherrschaft des französischen Präsidenten, Nicolas Sarkozy. Ab dem 14. November zeigt das Museum die Ausstellung "Marc Chagall – Der Maler am Fenster". Rund 100 Gemälde und Zeichnungen aus Moskau, Helsinki, Paris und Nizza sind dann zu sehen. Die Ausstellung thematisiert anhand des Fenstermotivs Chagalls verschiedene Lebensstationen zwischen Weißrußland und Südfrankreich, so das Museum.