Neozoen

Ausstellung im Düsseldorfer Schloß Benrath zu tierischen Neubürgern und einheimischen Exoten

Red./Are


Ausstellung im Düsseldorfer Schloß Benrath zu tierischen Neubürgern
und einheimischen Exoten
 
Neozoen. Tierische Neubürger und einheimische Exoten“ ist der Titel einer Ausstellung, die heute, Donnerstag (30.3.) im Naturkundemuseum im Schloß Benrath in Düsseldorf eröffnet wird. Die zunächst nicht zeitlich begrenzte Schau beleuchtet das Phänomen der Neubürger, sogenannte Neozoen, die durch menschliches Handeln ihre ursprünglichen Verbreitungsgebiete verlassen haben. Zudem stellt die Ausstellung Tiere vor, die eigenständig einwandern, oft begünstigt durch den Klimawandel, oder einst ausgestorben waren und jetzt wieder zurückgekehrt sind.
„Den Neubürgern, Klimamigranten und Rückkehrern auf der Spur, wirft die Ausstellung einen Blick auf die Etablierung neuer - teils exotischer - Tierarten in Deutschland. Kanada-, Nil- und Rostgänse verbreiten sich auch in der NRW-Landeshauptstadt  Düsseldorf. Ruffreudige grüne Papageien, die Halsbandsittiche, fallen laut lärmend allabendlich zu vielen hunderten in die Prachtstraße Königsallee ein, wo sie die Platanen besetzen. Seit Jahrzehnten tauchen in Deutschland neue Tierarten auf. Mittlerweile ist die Menge neuer Exoten, die in Zentraleuropa in immer kürzeren Abständen auftauchen, bemerkenswert.
 
Über 1.000 gebietsfremde Arten wurden in den letzten Jahrzehnten in Deutschland registriert, 250 davon konnten sich dauerhaft etablieren und wurden als Neubürger bei uns heimisch. Einige Arten, wie der nordamerikanische Nerz oder der Sumpfbiber, wurden durch die Pelzfarmzucht nach Deutschland eingeschleppt und absichtlich freigelassen. Von dem aus China und Japan stammenden Marderhund wurden Tausende Exemplare in Rußland freigelassen, deren Nachkommen nach Westen wanderten und seit über 60 Jahren bei uns heimisch sind.
Andere Neubürger sind Flüchtlinge aus Zoos oder privater Tierhaltung, etwa der südamerikanische Nandu oder der nordamerikanische Waschbär. Manche von ihnen ergänzen unsere Tierwelt unauffällig, andere mögen uns als Kulturfolger stören, wie die Kanadagänse im Park oder die Waschbären auf Dachböden. Einige Neubürger allerdings verursachen ernsthafte Probleme, so die Ausstellungsmacher. Nutrias destabilisieren Deiche, Muntjaks fressen Wälder kahl und asiatische Bockkäfer bedrohen unsere Straßenbäume. Tiere, die große ökonomische und ökologische Schäden anrichten, werden als invasive Arten bezeichnet und europaweit sanktioniert.
 
Die Ausstellung im Naturkundemuseum beleuchtet spannende Phänomene der Artenwiederkehr, ebenso wie fremde exotische Tiere sowie Klimamigranten und stellt die neue und unbekannte Tierwelt in Deutschland vor.
 
Die Ausstellung ist freitags von 14-17 Uhr, samstags bis dienstags von 11-17 Uhr geöffnet.
Naturkundemuseum - Schloß Benrath - Benrather Schloßallee 100-106 - 40597 Düsseldorf - Tel.: 0211-89-21903

Weitere Informationen: www.schloss-benrath.de