"Immer wieder über alles wundern"
Der Humorist, Zeichner, Autor und Schauspieler Loriot
feiert heute seinen 85. Geburtstag "Ich zeige ja allzu menschliche Dinge, die wirklich jedem passieren und einen großen Wiedererkennungswert haben. Darüber hinaus muß man wach bleiben, nichts als selbstverständlich hinnehmen und sich über alles wundern", so Victor von Bülow alias Loriot über sein Erfolgsrezept. Der Humorist, Zeichner, Autor, Schauspieler und Regisseur wird heute, am 12. November 2008, stolze 85 Jahre alt. Der Schöpfer des berühmten Knollnasen-Männchens zählt zu den beliebtesten Humoristen im deutschsprachigen Raum. Wo auch immer Sendungen von ihm im Fernsehen wiederholt werden, sind sie nach wie vor ein Renner in der Zuschauergunst. Auch seine Kinofilme wie "Ödipussi" oder "Pappa ante portas" waren und sind große Erfolge. "Sagen sie jetzt nichts, Hildegard..."
Den allermeisten Menschen ist Loriot allerdings durch seine oft gespielten Sketche mit der Schauspielerin Evelyn Hamann (1942-2007) wie etwa die "Liebeserklärung", die an einem Stückchen Nudel scheitert, den Trickfilmen mit Dr. Klöbner, Herrn Müller-Lüdenscheid und einer Gummi-Ente in
Loriots Dramatische Werke
Seit einigen Jahren ist es stiller geworden um den Jubilar, der davon überzeugt ist, daß das
Die ARD zeigt einen Tag nach dem 85. Geburtstag ein Porträt des Humoristen mit Interviews,
Zu Gast bei Hoppenstedts
"Der deutsche Film ist angenehmer als eine Nase, denn bei durchschnittlicher Länge läuft er nur 90 Minuten." Diesen Ausspruch über die Filmkunst hat Vicco von Bülow seinem berühmten Knollnasen-Männchen in den Mund gelegt. Auch der berühmte Hund Wum und seine Freunde, der Elefant Wendelin und der blaue Klaus, mit denen das ZDF über viele Jahre für die Aktion Sorgenkind warb, stammten aus Loriots Feder, die zugehörigen Stimmen von ihm selbst. Köstlich auch der Hund, der über Talkshows spricht, Opa Hoppenstedt, der seinem chemie-besessenen Enkel zu Weihnachten ein kleines Atomkraftwerk zum Basteln schenkt oder Frau Hoppenstedt. Unvergeßlich, wie Evelyn Hamann beim Jodel-Seminar Herrn Doktor Vogler zur Weißglut bringt, weil sie einfach nicht begreift, daß „Hollerö dö dudel dö" als zweites Futura Sonnenaufgang" etwas gänzlich anderes ist, als „Holleri du dödel di“. Evelyn Hamanns genial aus Loriots Feder geflossener Fernsehansagerin-Sketch über die Verwirrungen um Nether-Eddelthorpe und Priscilla Moldsworth rafft jedes Mal das Fernsehvolk in Lachattacken hin.
Zu seinen populären Figuren zählen sicherlich auch der Lottogewinner Erwin Lottemann, der mit dem Papst in Wuppertal eine Herren-Boutique aufmachen will, die legendäre Steinlaus, ohne die der „Pschyrembel“ nur Makulatur wäre, der hochdramatische Streit um den letzten "Kosakenzipfel" als Nachtisch in einem Restaurant und das spontane Saufgelage von Frau Hoppenstedt mit dem Wein- und dem Staubsaugervertreter: „Es saugt und bläst der Heinzelmann...“ Da bekam manch einer der Fernseh-Zuschauer Bauchweh vom Lachen und lernte die Wohltaten von Freudentränen kennen. Vergessen wir auch nicht die nervtötende Ehefrau, die ihren Mann aus der entspannten Ruhe reißt: „Hermann, was machst du...?“. "Lachen ohne Anlaß ist pure Dämlichkeit", sagte der Jubilar anläßlich seines 80. Geburtstages vor fünf Jahren in einem Interview. Reinhold das Nashorn
Der am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geborene Bernhard Victor Christoph-Carl
Daß der korrekte Preuße auch eine erotisches Seite hat - dezent, versteht sich - konnte Hanns Hubmann 1974 feststellen, als er Loriot für sein Buch "Die stachlige Muse" porträtierte. Das wollen wir Ihnen zum guten Abschluß natürlich nicht vorenthalten. Mehr über Loriot auch hier: www.steffi-line.de Redaktion und Fotos: Frank Becker |