Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt




Diesjähriger Literaturpreis-Ruhr für den Journalisten Werner Streletz

Essen - Der Journalist und Autor Werner Streletz erhält in diesem Jahr den mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreis Ruhr. Wie ein Sprecher des Literaturbüros Ruhr mitteilte, wird der in Bochum lebende Streletz für sein Gesamtwerk, vor allem aber für seinen Ruhrgebietsroman "Kiosk kaputt" geehrt. Darin erzählt er vom Dienstreisenden und Heimkehrer Wolf Hasso, der für seine Firma einen Billigstandort im Ruhrgebiet sucht und dabei auf die Umgebung und seine drei Kumpane von damals trifft. Der vom Regionalverband Ruhr vergebene Preis wird am Freitag kommender Woche in Dinslaken-Lohberg überreicht. Die beiden je mit 2.550 Euro dotierten Förderpreise gehen an Sascha Reh aus Essen und an Mario Jewanski aus Herne für ihre satirischen Kurzgeschichten zum Thema "Familienspiele".
 
 
Ökumenische "Nacht der Lichter" im Aachener Dom
 
Aachen - Am morgen findet im Aachener Dom die "Nacht der Lichter" statt. Dabei handelt es sich nach Angaben eines Bistumssprechers um ein ökumenisches Abendgebet mit Gesängen aus der Gemeinschaft von Taizé in Frankreich. Ab 20.00 Uhr würden  Besucher aus allen Teilen des Bistums Aachen und der Umgebung erwartet, hieß es. Nach dem Abendgebet bestehe auch die Gelegenheit zu Gesprächen und Austausch. Aus Taizé wird in diesem Jahr Bruder Wolfgang mitfeiern. Die ökumenische Gemeinschaft von Taizé empfängt jährlich Zehntausende von Jugendlichen aus der ganzen Welt. Die "Nacht der Lichter" sei eine Möglichkeit, den "Geist von Taizé" zu erfahren, so die Veranstalter.
 
Wichtiger Bestandteil der Treffen sind die eingängigen Gesänge. Sie zeichnen sich neben ihrer Einfachheit vor allem durch die Vielfalt der Sprachen aus. Die in vielen Orten Europas stattfindende "Nacht der Lichter" ist nach Angaben des Bistums auch ein Baustein auf dem Weg zum 31. "Europäischen Jugendtreffen", das in diesem Jahr in Brüssel stattfindet. Zu diesem Treffen laden die Brüder der Gemeinschaft in Taizé Jugendliche und junge Erwachsene ein.
 
 
Duisburger Akzente mit dem Motto "Bosporus – Tor der Kulturen"
 
Duisburg - "Bosporus - Tor der Kulturen" lautet das Motto des renommierten Duisburger Kulturfestivals Akzente im kommenden Jahr. Nach Angaben einer Sprecherin der Stadt Duisburg wird sich das spartenübergreifende Festival vom 24. April bis zum 10. Mai 2009 mit dem Fokus auf Istanbul mit der Vielfalt türkischer Kulturen auseinandersetzen. Die Türkei war 2008 nicht nur Ehrengast der Frankfurter Buchmesse, sondern auch Partnerland der größten deutschen Musikmesse „Popkomm“. Zudem ist Istanbul wie das Ruhrgebiet im Jahr 2010 europäische Kulturhauptstadt.
 
"Istanbul ist eine Weltstadt, die auf zwei Kontinenten liegt. Hier begegnen sich Europa und der Orient, aber auch die unterschiedlichsten kulturellen Traditionen der Türkei", betonte Kulturdezernent Karl Janssen. "Die Schätze des osmanischen Reiches gehören hier ebenso zum Alltag wie die Moderne oder die Avantgarde der Bildenden Kunst oder des Theaters." Den Gedanken des Austausches nimmt auch das Plakat der 32. Duisburger Akzente auf. Es zeigt Hände, die von zwei Seiten den Schriftzug "Bosporus" halten. Das Gesamtprogramm der nächsten Akzente in Duisburg wird im März 2009 vorgestellt.
 
 
Goethe-Museum präsentiert Komponisten Carl Friedrich Zelter
 
Düsseldorf - Die diesjährige Weihnachtsausstellung im Goethe-Museum der NRW- Landeshauptstadt Düsseldorf zeigt ab dem 30. November einen der engsten Freunde Goethes, den am 11. Dezember 1758 geborenen Berliner Komponisten Carl Friedrich Zelter. Die beiden Männer hätten sich menschlich sehr nahe gestanden und einen umfangreichen Briefwechsel getätigt, so eine Sprecherin des Museums in der Vorankündigung der bis zum 19. Januar nächsten Jahres laufenden Schau. "Das Wohl des Freundes immer im Blick, wurden der Post aus Berlin oder Weimar neben einem Päcklein Singsachen und poetischem Allerley auch Gaben wie die begehrten Teltower Rübchen, gefrorene Fische oder Spanioltabak beigelegt", so die Kuratorin der Ausstellung weiter. 
 
Die Kabinettausstellung "Carl Friedrich Zelter zum 250. Geburtstag" präsentiert 130 Objekte, unter anderem eigenhändige Musikmanuskripte von Zelters Goethe-Liedern, Denkschriften zur Entwicklung der von dem Komponisten geleiteten Berliner Singakademie, Briefe, Sammlungen geselliger Lieder, Stadtansichten und Porträts. Die Originaldokumente zeugen laut Museum von der Freundschaft zweier Männer und der Symbiose von Wort und Musik.
 
Öffnungszeiten: Di-Fr und So: 11-17 Uhr, Sa: 13-17 Uhr
 
 
Kulturpreis der Stadt Hagen für Berliner Autorin Monika Rinck
 
Verleihung findet heute statt
 
Hagen - Der mit 13.000 Euro dotierte Kulturpreis der Stadt Hagen wird heute an die in Berlin geborene Autorin Monika Rinck vergeben. Nach Angaben der Jury vom Mittwoch wird die 39 Jahre alte Künstlerin für ihren Lyrikband "zum fernbleiben der umarmung" ausgezeichnet, der im vergangenen Jahr beim Verlag kookbook erschienen ist. In der Begründung der Jury hieß es, Rinck beherrsche "den unprätentiösen, leichtfüßigen, schwerelosen und lakonisch-ironischen Ton". Beobachtungen des Alltäglichen und Hochreflexives stünden in den Werken der Autorin direkt und mühelos nebeneinander. Mit ihrem dezidiert zeitgenössischen urbanen Gestus sei Rinck "eine typische Vertreterin der Postmoderne."
 
Die Preisgträgerin studierte Religionswissenschaft, Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft in Bochum, Berlin und Yale und lebt in Berlin. Die mit jeweils 2.250 Euro dotierten Förderpreise gehen in diesem Jahr an die 1979 geborene Leipziger Autorin Ulrike Almut Sandig und an den in Hamburg lebenden Autor Mirco Bonné, der zuletzt den Gedichtband "Die Republik der Silberfische" publiziert hatte. Nach der Preisverleihung im Museum Hohenhof haben die Bürger in der sich anschließenden "Langen Nacht der Poesie" Gelegenheit, die preisgekrönten Texte und ihre Autoren kennen zu lernen. Der Hagener Kulturpreis wird seit 1981 als Erinnerung an den 1979 verstorbenen Hagener Lyriker Ernst Meister vergeben.
 
 
Telgter Krippenausstellung zeigt "Das Licht der Welt"
 
Die schwerste Krippe wiegt rund 700 Kilogramm - Die kleinste paßt in eine Haselnuß
 
Telgte - Die jährliche Krippenschau im Museum Heimathaus im münsterländischen Telgte zeigt ab dem kommenden Sonntag "Das Licht der Welt". Bis zum 31. Januar nächsten Jahres spiegele die Ausstellung die Krippenkunst der Gegenwart, hieß es in einer Ankündigung. Rund 140 Krippenkünstler sind mit aktuellen Gestaltungen beteiligt. Viele von ihnen hätten sich das ganze Jahr über mit der Geburt Christi auseinandergesetzt, so die Veranstalter weiter. Die kleinsten Exponate der Ausstellung passen sogar in eine Haselnuß und sind voll beweglich.
 
Nach den Worten von Museumsleiter Thomas Ostendorf sind rund 200 Ausstellungsstücke zu sehen, "so viel wie noch nie". Die Krippe mit der weitesten Anreise kommt aus Guam und konnte zunächst nicht zugestellt werden. Die rund 25.000 Besucher, die bis Ausstellungsende am 31. Januar erwartet werden, können sowohl nahezu alle nur denkbaren Materialien als auch verschiedene Kunstrichtungen bestaunen. Ein echtes Schwergewicht ist die Krippe von Stefan Lutterbeck aus Everswinkel mit etwa 700 Kilo, die größte mißt 2,5 mal drei Meter und stammt von Willi Windau aus Münster.
 
Die teuerste Krippe hat einen Versicherungswert von rund 15.000 Euro und stammt aus einem Nachlaß. Die vermutlich aufwendigste Krippe besteht aus einer Pyramide mit zehn Stockwerken im erzgebirgischen Stil, die komplett von Hand durch Bernhard Tewes aus Ahlen gefertigt wurde, so der Museumschef. Eine Schulklasse aus dem westfälischen Warendorf hat wohl die Krippe mit den meisten Beteiligten gestaltet, "gleich 30 Marionetten – jeder Schüler hat eine eigene Puppe gebaut", so Ostendorf.
 
Öffnungszeiten: Di-So: 10-18 Uhr