Leise Töne

Amos Lee - "Last Days at the Lodge"

von Steffi Engler
Gestern

Amos Lee ist ein Mann der leisen Töne, ein Folk-Singer mit unaufdringlich sanfter Stimme. Es gibt nichts "Aufregendes" auf seinem jüngsten Album mit dem bilanzierenden Titel "last days at the lodge", für das er elf Stücke geschrieben hat, bei denen er sich auch selbst auf der Gitarre begleitet. Es gibt aber auch nichts, was bleibt. Ein Album, wie es vielleicht vor 35 Jahren (also weit vor meiner Zeit) in die Welt gepaßt hat, als junge Männer mit Bärten und Gitarren Balladen sangen, Teenies zum Träumen brachten und die Welt auf ihre sanfte Art auch nicht verändert haben. Knappe 38 Minuten plätschert es so dahin - und wenn es vorbei ist, ist es auch schon vergessen. Ein paar Gäste sind dabei, doch die treten nicht aus dem Schatten.

Ein paarmal horcht man zwischendurch auf - dann nämlich, wenn bei den Country-gefärbten Titeln Anklänge an Randy Newman oder Simply Red hörbar werden, wenn er zartes Fingerpicking hören läßt, aber vielleicht ist das ja auch der Gast Doyle Bramham jr. Aber alles in allem ist dieses sehr unspektakuläre Album, dessen Zeit längst vorüber ist, nicht mehr als eine wehmütige Erinnerung an eine Vergangenheit, die man so nicht wieder zurückbringen kann. Das Album hat mir weder Amos Lee noch die besungene Vergangenheit näher gebracht. "Ease Back" heißt der vorletzte Titel und der letzte "Better Days". Mag sein, aber dabei wollen wir es bewenden lassen.
Beispielbild


Amos Lee
Last Days at the Lodge

Amos Lee  -  Gesang, Gitarre
Gäste:
Doyle Bramhall Jr.  -  Gitarre
Spoonerr Oldham  -  Keyboards
Pino Palladino  - Bass
James Gadsson  -  Schlagzeug

Produziert von Don Was

© 2008 Blue Note

Titel:
1. Listen   3:09
2. Won't Let Me Go   4:16
3. Baby I Want You  2:59
4. Truth   3:21
5. What's Been Going On  4:14
6. Street Corner Preacher   3:11
7. It Started To Rain   3:04
8. Jails & Bombs   2:53
9. Kid Amos Lee  3:11
10. Ease Back   4:31
11. Better Days   2:50
 
Gesamtzeit:  37:56

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