Berlin in einer Hundenacht. Gundula Schulze Eldowy

Noch bis 14. April 2024 im Bröhan-Museum, Berlin

Red.

Foto © 1981 Gundula Schulze Eldowy

Berlin in einer Hundenacht. Gundula Schulze Eldowy
Blackbox #13
 
Ausstellung noch bis 14. April 2024 im Bröhan-Museum, Berlin
  
Gundula Schulze Eldowy (*1954) sagt, Berlin habe sie zur Fotografin gemacht. Welches Berlin das damals war, zeigt sie in ihrem zwischen 1977 und 1990 in Ostberlin entstandenen Bilderzyklus „Berlin in einer Hundenacht“. Dieser ist in der Ausstellung im Bröhan-Museum erstmals komplett zu sehen, außerdem bisher noch nicht gezeigte, ebenfalls in Ostberlin entstandene Motive aus derselben Zeit.
 
Auf den Bildern der Künstlerin ist eine vom Krieg gezeichnete Stadt zu sehen, Spuren aus vergangenen Zeiten und unsanierte Häuser. Die Fotografien erzählen Geschichten von Menschen, deren Lebensumstände oftmals von Mangel oder Verlust geprägt sind. Indem Schulze Eldowy hinschaut, wenn ihr Armut, Verzweiflung oder Einsamkeit begegnen, hält sie die Lebensrealitäten derer fest, von denen – damals wie heute, häufig der Blick bewußt abgewendet wird.
 

Foto © Gundula Schulze Eldowy


Foto © 1982 Gundula Schulze Eldowy

Eine inzwischen aus Berlin-Mitte verschwundene Welt, von Armut und Einsamkeit geprägte Lebensumstände, aber auch sympathische, oft etwas skurrile Individualisten macht Schulze Eldowy in ihrer Serie sichtbar. Ihre Werke aus den 1970er- und 1980er-Jahren zählen zu den wichtigsten fotografischen Zeugnissen des ostdeutschen Alltags. Viele ihrer Arbeiten zeigen mit schonungslosem Blick das Privatleben anderer, darunter auch die Lebensumstände derjenigen, die am Rande der Gesellschaft leben. Gundula Schulze Eldowy, die von 1979 bis 1984 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig Fotografie studierte, ist Anfang
Zwanzig als sie diesen Menschen begegnet und sie in die Hinterhöfe hinein bis in ihre Wohnungen begleitet.
 

Foto © 1982 Gundula Schulze Eldowy


Foto © 1987 Gundula Schulze Eldowy

Fotografien der Künstlerin wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und erreichten damit in den letzten dreißig Jahren Menschen auf der ganzen Welt. Sie finden sich heute in bedeutenden internationalen Sammlungen, unter anderem im Museum of Modern Art in New York. „Berlin in einer Hundenacht“ ist die berühmteste Street Photography-Serie aus der DDR und machte auch die New Yorker Fotoszene auf die junge Fotografin aufmerksam. Nach New York kam sie 1990 auf Einladung des schweizerisch-amerikanischen Fotografen Robert Frank und blieb drei Jahre. Heute lebt und arbeitet Gundula Schulze Eldowy in Peru und Berlin.
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Kurator der Ausstellung: Dr. Tobias Hoffmann
Kuratorische Assistenz: Theresa Augustin M.A.
 
Öffnungszeiten: Di bis So von 10 bis 18 Uhr und an allen Feiertagen
Eintritt: 8,- €, erm. 5,- €.
Tickets können online unter www.broehan-museum.de/service  oder vor Ort erworben werden.