Naturschutzbund NRW

Nächtliche Aktivitäten paarungswilliger Glühwürmchen

von Andreas Rehnolt

Glühwürmchen - Foto © s.kunka / pixelio.de

Naturschutzbund NRW:
 
Nächtliche Aktivitäten paarungswilliger Glühwürmchen
 
Die derzeit an Rhein und Ruhr herrschenden warmen Sommernächte locken nach Angaben des Naturschutzbundes NRW  (NABU) auch vermehrt Glühwürmchen in Parks, Wälder und Gärten. Meist nur fünf bis zehn Tage - von Ende Juni bis Anfang Juli - fliegen sie mit Einbruch der Dämmerung los und gehen „auf Brautschau“, so die Umweltorganisation am Freitag in Düsseldorf. Entlang von Waldrändern, im Gebüsch oder auch im Park, zudem meist in Wassernähe, seien sie dann zu hunderten unterwegs – ein bezauberndes Naturschauspiel, so der Naturschutzbund weiter. 
 
Der Autor erinnert sich gerne an seine Kindheit am Niederrhein zurück. Damals gab es im Garten der Eltern und am Bauernhof der Großmutter im Sommer noch Heerscharen der Glühwürmchen. Unvergessen blieb ihm auch ein Lied über diese fliegenden, nächtlichen Laternchen: „Glühwürmchen, Glühwürmchen glimmre, glimmre. Glühwürmchen, Glühwürmchen schimmre, schimmre. Leuchte uns auf allen Wegen, leuchte uns dem Glück entgegen ....“, hieß es darin.
 
Leider werden von Jahr zu Jahr weniger Glühwürmchen beobachtet, hieß es in der Mitteilung des NABU. „Die hohe Lichtverschmutzung und fehlende Gehölzstrukturen in Wassernähe machten auch diesem faszinierenden Insekt das Überleben immer schwerer“, so die Landesvorsitzende des NABU, Heide Naderer. Bei den hier fliegenden Exemplaren handelt es sich nach ihren Angaben zumeist um den Kleinen Leuchtkäfer, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen leuchten. Dabei sitzt das flügellose Weibchen auf Ästen im Gebüsch oder auch auf hohen Grashalmen und lockt mit ihrem leuchtenden Hinterleib vorbeifliegende Männchen an. 
 
Das Licht wird in so genannten Leuchtzellen erzeugt. Hier wandelt der Käfer chemische Energie in elektrische Energie um - und das sehr effizient. Warm wird den Tieren dabei nicht, denn das auf diese Weise erzeugte Licht bleibt kalt. Sein Zweck: Einzig und allein die Fortpflanzung. Nach Paarung und Eiablage sind die Lebensenergien der Käfer allerdings rasch erschöpft, denn in ihrem oberirdischen Lebensabschnitt nehmen sie keine Nahrung mehr zu sich.
 
Den größten Teil ihres Lebens verbringen die Käfer zuvor unterirdisch als Larve. Drei Jahre währt das Larvenstadium, in dem die Käferlarve Unmengen an kleinen Schnecken verputzt. Das freut laut Naturschutzbund jeden Gärtner. Da Glühwürmchen es schattig und eher feucht mögen, sollte man im Garten nach Möglichkeit kleinere heimische Laubbäume und Sträucher anpflanzen, Laub- und Reisighaufen, einen Teich oder ein Hochstaudenbeet anlegen. Zudem sollte man unbedingt auf nächtliche Beleuchtung im Garten verzichten. „So finden sich Männchen und Weibchen leichter und die nächste Generation Glühwürmchen ist gesichert“. so die Experten.
 
Internet: www.NABU.de