Naturschützer warnen vor Entsorgung von Gartenabfällen in der Natur

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) informiert

von Andreas Rehnolt

NABU -Gartenreich, Naturgarten - Foto: Volker Gehrmann

Naturschützer warnen vor Entsorgung von Gartenabfällen in der Natur
 
Der NRW-Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat am Dienstag davor gewarnt, Gartenabfälle in Wäldern oder der freien Natur zu entsorgen. „Gartenabfälle gehören nicht in die Natur“, so der Umweltverband in Düsseldorf weiter. Wer sich bisher als Gartenbesitzer mit Rücksicht auf das Brutgeschäft der Vögel beim Schneiden von Hecken und Sträuchern zurückgehalten habe, werde nun bald wieder - mit dem Auslaufen des Brutgeschäfts der Vögel“ - bald mit den Pflegeschnitten bei Hecken, Sträuchern und Bäumen beginnen, um für „mehr Ordnung im Garten“ zu sorgen. 
 
Oftmals ergebe sich dann die Frage, was machen mit den Gartenabfällen, wenn Kompost und Biotonne bereits gefüllt sind und man das Schnittgut nicht im Garten entsorgen möchte. Auf keinen Fall sollte man ihn in der Natur abladen, so der BUND-NRW, weil „auch Gartenabfälle am falschen Ort negative Folgen für die Natur“ hätten. Außer Biotonne und Kompost sollten Gartenbesitzer immer auch die Grünschnittsammelstellen der Gemeinden nutzen. Dort könne man das Schnittgut – meist bis zu einem Kubikmeter – kostenlos abgeben, um es dort fachgerecht weiterverarbeiten zu lassen. 
 
Wer Gartenabfälle illegal im Wald entsorgt, verursacht laut BUND nicht nur hohe Kosten für die Allgemeinheit, sondern schade auch der Natur. Zum einen gelangten überschüssige Nährstoffe wie Stickstoff in den Boden. Dadurch entstehe eine Überdüngung, die zu Veränderungen der typischen Lebensgemeinschaften führe. „Pflanzen und Tiere nährstoffarmer Standorte verschwinden. Am Ende wachsen dort nur noch Brennnesseln und Brombeeren“, so der Naturschutzverband weiter. „Gelangen die Nährstoffe bis ins Grundwasser, werden zudem die Trinkwassergewinnung und -qualität erheblich beeinträchtigt“, warnte der BUND.
 
Andererseits gelangen mit den Gartenabfällen auch nicht heimische Gehölze und Stauden in die Natur, von denen einige dann im Laufe der Jahre erhebliche Probleme mit sich bringen, da sie zu einer Gefahr für die heimische Artenvielfalt werden. Verdrängen sie heimische Pflanzen, habe dies in der Regel auch Auswirkungen auf die daran angepaßten Tierarten. So verdrängt der Japanische Staudenknöterich, der ursprünglich als Zierpflanze in unseren Gärten angepflanzt wurde, dort, wo er sich ungehindert ausbreitet, inzwischen vielerorts die standorttypischen Pflanzengesellschaften. Wer dennoch seine Gartenabfälle illegal in der freien Natur entsorgte, müsse zudem mit einem hohen Bußgeld rechnen. Wer solche Entsorgung beobachte, könne das bei der örtlichen Polizei zur Anzeige bringen.