Wissen in fünf Kästen:

Botanikerinnen der Universität Wuppertalstellen am 1. August neues Pflanzensystem vor

Red.

In einem Pflanzensystem wie diesem lassen sich die verwandtschaftlichen Verhältnisse zwischen verschiedenen Arten sichtbar gestalten. Foto Gertrud Lohaus

Wissen in fünf Kästen: 
Botanikerinnen stellen neues Pflanzensystem vor
 
Einladung zur Eröffnung
 
Wer ist hier eigentlich mit wem verwandt? Dieser nicht nur in der Promiwelt spannenden Frage gehen Botanikerinnen der Bergischen Universität Wuppertal im Reich der Pflanzen nach und laden Interessierte am Donnerstag, 1. August, ab 17 Uhr ein, die nun für jeden sichtbar gestalteten Familienverhältnisse zu entdecken. Treffpunkt ist der Innenhof von Gebäude V (Ebene 7) am Campus Grifflenberg, Gaußstraße 20. Gäste sind herzlich willkommen.
 
Fünf Pflanzkästen und zwei Regenwasserbecken bilden das neue Pflanzensystem an der Bergischen Universität Wuppertal. In einem solchen werden die verwandtschaftlichen Beziehungen einzelner Pflanzenarten untereinander durch eine bestimmte Anordnung sichtbar gemacht. „In den letzten Jahrzehnten sind durch molekulare Untersuchungsmethoden viele neue Erkenntnisse über die Verwandtschaftsbeziehungen von Pflanzen erzielt worden“, erklärt Initiatorin Prof. Dr. Getrud Lohaus. Manchmal, ergänzt die Wissenschaftlerin, würden derartige Fortschritte den älteren Einteilungen deutlich widersprechen, sodass das System umgekrempelt werden müsse und es immer nur eine Momentaufnahme des jeweiligen Wissensstandes darstellen könne.
 
Entwicklung der Landpflanzen
 
Die ersten Landpflanzen traten wahrscheinlich im Erdzeitalter des Ordoviziums vor über 450 Millionen Jahren auf und waren mit den Algen verwandt. Heute werden vier große Gruppen unterschieden: Moose, Farnartige, Nacktsamer (Gymnosperme) und Bedecktsamer (Angiosperme, Blütenpflanzen). Je ein Kasten des neuen Pflanzensystems widmet sich einer Gruppe, wobei die Bedecktsamer noch einmal unterteilt werden, und präsentiert verschiedene zur Gruppe gehörige Arten.
 
Studierende der Biologie beschäftigen sich in ihrem Studium u. a. mit den Themen Evolution und Biodiversität sowie mit der Bestimmung von Pflanzenarten. So kann das Pflanzensystem auch als Einstieg in diese Fachthemen genutzt werden.
 

Je nach Saison findet sich auch die Seerose im neuen Pflanzensystem. Foto Getrrud Lohaus

Bis das Pflanzensystem in der jetzigen Form fertiggestellt werden konnte, mußten einige Herausforderungen bewältigt werden: „Die klimatischen Bedingungen im Innenhof erfordern einen besonderen Umgang: Nicht jede Pflanzenart konnte hier überleben, daher hat es gedauert, bis zu den vorgestellten Pflanzengruppen auch Beispielarten vorhanden waren“, erklärt Prof. Lohaus.
 
Einladung zum Termin
 
Das Pflanzensystem wird am 1. August um 17 Uhr mit einer kurzen Führung und Vorstellung eröffnet. Treffpunkt ist der Innenhof von Gebäude V (Ebene 7, erreichbar über den Haupteingang zu Gebäude V/W) am Campus Grifflenberg, Gaußstraße 20. Gäste sind herzlich willkommen.
 
Posterpräsentation und Broschüre
 
Ein Pflanzensystem im Gebäudeinnenhof – was soll das sein? Ausführlich erklärt das die 36-seitige Broschüre „Die Evolution der Landpflanzen in 5 Akten (Pflanzkästen)“, die zum Download auf der Webseite des Fachbereichs zur Verfügung steht. Autoren sind Prof. Dr. Gertrud Lohaus und Dr. Ralf Baufeld. Außerdem sind die einzelnen Pflanzengruppen auf einer Posterausstellung im Flur von Gebäude V, Ebene 7 beschrieben.