Patrick Hahn läßt Vertrag als Wuppertaler Generalmusikdirektor auslaufen
Erfolgreiche Zusammenarbeit läuft wie geplant bis Ende der Spielzeit 2025/26.
Findungskommission zur Neubesetzung eingesetzt.
Patrick Hahn läßt seinen Vertrag als Generalmusikdirektor der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH zum Ende der Spielzeit 2025/26 auslaufen. Damit endet seine dann fünfjährige Amtszeit planmäßig im Sommer 2026, nachdem der österreichische Dirigent seinen ursprünglichen Dreijahresvertrag bereits Ende 2022 vorzeitig verlängert hatte. Eine Findungskommission zur Neubesetzung des Amtes wurde Ende September durch den Aufsichtsrat der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH eingesetzt.
In einer Pressekonferenz erklärte er gestern, daß er zunächst nicht an ein anderes Haus oder zu einem anderen Orchester wechseln wird, sondern Freiheit und Zeit für eigene Produktionen benötigt. Um welche Projekte es sich handelt, wollte er nicht verraten.
Patrick Hahn kam zur Spielzeit 2021/22 nach Wuppertal. »Ich habe meine Zusammenarbeit mit den fantastischen Künstlern aus Sinfonieorchester und Oper in den vergangenen Spielzeiten sehr genossen und freue mich auf zwei weitere Jahre mit vielen beglückenden musikalischen Momenten in Wuppertal. Auch Stadt und Publikum haben mich mit offenen Armen empfangen, wofür ich sehr dankbar bin und was mich bis heute inspiriert. Diese Inspiration werde ich immer mit mir tragen, wenn ich in zwei Jahren neue Wege einschlage«, sagte er. Hahn war damals jüngster GMD im deutschsprachigen Raum hierher und bestimmt seitdem die Geschicke. Insgesamt habe er sich in Wuppertal und mit dem Orchester menschlich wie musikalisch sehr wohl gefühlt und zeigte sich begeistert von der Passion, mit der in Wuppertal Oper wie Sinfoniekonzerte von der gesamten Stadtgesellschaft aufgenommen und getragen werden. Vor allem auch in Gesprächen auswärts empfinde er dieses Engagement hier als ein besonderes und bemerkte, daß so etwas alles andere als selbstverständlich ist.
Kulturdezernent Matthias Nocke bedauerte das Auslaufen des Vertrages, zeigte sich aber dankbar für das halbe Jahrzehnt, welches Patrick Hahn hier musikalisch gestaltet habe und freute sich auf die beiden kommen Spielzeiten noch unter seiner Ägide. Tatsächlich zeigt sein Programm sowohl in Oper wie im Sinfoniekonzert eine bemerkenswerte Offenheit auch außerhalb üblicher, konventionellen Programmgestaltung, dazu musikalische Höhepunkte und einen Glanz, der beeindruckt. Allein aus der letzten Saison werden z.B. der Doppelabend in der Oper („Erwartung“ von Arnold Schönberg und „Der Wald“ von Ethel Smyth), Bruckners 9. Sinfonie mit „Stille und Umkehr“ von Bernd Alois Zimmermann, Mahlers Zweite, und anderes mehr in Erinnerung bleiben. Gastspiele in Mailand, Amsterdam, in der Schweiz und zuletzt im Großen Salzburger Festspielhaus zeugen ebenfalls davon.
Aufsichtsratsvorsitzende Karin van der Most: »Wir blicken mit großer Dankbarkeit auf die äußerst erfolgreiche Zeit von Patrick Hahn als Generalmusikdirektor in unserer Stadt zurück. Er ist ein wahrer Gewinn für die Wuppertaler Bühnen, das Sinfonieorchester und die gesamte Stadt. Neben seiner Leidenschaft für klassische Musik begeistert er sein Publikum mit amüsanten Chansons des Kabarettisten Georg Kreisler und publikumsnahen Konzertformaten wie ›Sinfonieorchester hautnah‹. Auch diese Konzerte sind ein echter Genuß.«
Bezüglich der Suche nach einem neuen GMD wurde mitgeteilt, daß eine Findungskommission bereits zusammengerufen wurde (Mitglieder des Kulturausschusses, des Orchesters, externe Experten). Der Vorsitzende des Theatervereins Dr. h.c. Peter Vaupel und Prof. Lutz-Werner Hesse gehören auch zu der 18-köpfigen Kommission. Nach der Veröffentlichung der Ausschreibung jetzt wird die Findungskommission Ende November/Anfang Dezember erstmals die Bewerbungen sichten, rund 10 Kandidaten zum Probedirigat einladen. Alle Gastdirigenten der kommenden Spielzeit kommen prinzipiell auch für die Position in Frage. Ende Mai wird erneut getagt und gesichtet, und anschließend mit einzelnen verhandelt. Mitte des Jahres, spätesten zu Beginn der neuen Saison wird hoffentlich ein geeigneter Kandidat, eine geeignete Kandidatin gefunden worden sein.
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