Plump angebürgert
Liebe Bürgerinnen und Bürger ...!
Was denkt ihr, wenn ihr diese Anrede hört? Man will ja nichts sagen - wie meine Friseuse immer sagt: Aber ich krieg' jedes Mal einen Riesenschreck und greif” in die Hosentasche, ob das Portemonnaie noch da ist. Meistens immerhin steckt es da noch, ja - aber wenn's geht, geh' ich doch kurz um die Ecke und guck' mal heimlich rein: Noch alles drin? Denkste! Ein großer Batzen meiner Kohle ist weg: die Staatsquote. Und warum? Die Bürgerinnen und Bürger verstehen das, wenn wir es ihnen richtig erklären, so wird uns immer erklärt: Und in Wahlkampfzeiten doppelt oft. Geht ja vielleicht auch nicht anders - das mit dem Geld. Aber deshalb will ich bitte nicht auch noch plump angebürgert werden. Und schon gar nicht, Wenn's um so viel Geld geht. Anbürgern ist wie anbaggern: Jemand will zu schnell zu viel. Wenn also Staat, Stadt und Land mal wieder mehr Geld haben und weniger rausrücken wollen - dann, liebe Politik, rede anders mit uns. Sag: Hoch verehrter Steuerzahler und werter Zahlungsbezugsberechtigter: Tut mir leid für euch! Oder, liebe Mitangebürgerte, lieg' ich da ganz falsch?
Ja, wirklich?! Dann will ich nichts gesagt haben.
© Detlef Färber
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