Politische Polarisierung, Populismus, Desinformation: Unsere Demokratie steht vor vielfältigen Herausforderungen und Anfeindungen. Gleichzeitig jedoch ist sie wichtiger denn je, damit unsere Gesellschaft große Aufgaben schultern kann, um gemeinsam und konstruktiv Krisen zu meistern und unsere Zukunft zu gestalten. Wie also machen wir demokratische Überzeugung wieder trag- und mehrheitsfähig? Im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe „Zukunftsforum Demokratie“ lädt das Rektorat der Bergischen Universität einmal im Semester dazu ein, mit Spitzenforschern ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltung findet im Johannes Rau-Zentrum statt, auf dem Campus Freudenberg der Bergischen Universität Wuppertal, Rainer-Gruenter-Straße 5. Eine Anmeldung ist erforderlich unter uni-w.de/x4ctv.
Prof. Dr. Rainer Forst über Demokratie und Toleranz
Zur Auftaktveranstaltung begrüßt die Bergische Universität Prof. Dr. Rainer Forst. Es sei „dort, wo Unsicherheit besteht, nicht Sicherheit die selbstverständliche Antwort; vielmehr müssen die Ursachen adressiert werden, die zu bestimmten Unsicherheiten führen“, so der Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt und Direktor des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ in einem Gastbeitrag in Die Zeit vom Juli 2024. Für seine Arbeiten zu den Grundbegriffen „Toleranz“, „Gerechtigkeit“ und „Rechtfertigung“ wurde er 2012 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet. Seine Forschung findet breite Beachtung, zuletzt wurde ihm die Festschrift „Die Macht der Rechtfertigung“ (Suhrkamp) gewidmet. Nach seinem Studium in Frankfurt am Main, in New York und an der Harvard University promovierte Rainer Forst 1993 bei Jürgen Habermas, 2003 habilitierte er sich mit dem Buch „Toleranz im Konflikt“ im Fach Philosophie. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der British Academy. Zuletzt erschien „Die noumenale Republik“ (Suhrkamp).
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