James Rogers †
James Rogers hatte sich der Minimal Art verschrieben. Seine „Punkte“ sind legendär geworden, ein wesentliches Grundelement ganzer Bildserien, die er seit 1968 fertigte. „Ein Punkt ist die minimalistischste Dimension, die man sich vorstellen kann“, sagte der englische Künstler im Gespräch mit den Musenblättern. Rogers malte sie mit Aquarell auf Papier und benutzte dafür nur Primärfarben. Anschließend stanzte er die Punkte in immer der gleichen Größe aus und klebte sie auf den Bildträger. So hatte er in Tony Craggs Skulpturenpark Waldfrieden eine Wand von ca. 15,7 x 6,20 m sind 1.115 Punkte verteilt. Dahinter steht ein bestimmtes System, bei dem es auf die Umgebung, den Abstand und den Cluster der Farben ankommt.
„Welches, erkläre ich natürlich niemals“, lächelte Rogers still. Der Betrachter könne versuchen, das herauszufinden. Es würde ihm nicht gelingen. Kunst habe oft eine mystische Dimension und so sollte es auch hier sein.
Sieben Tage habe er gebraucht, um die Wand nach seiner Vorstellung zu gestalten.
Stand man davor und versank förmlich in der Betrachtung, so hatte das durchaus etwas Meditatives.
James Rogers hat sich auch mit anderen künstlerischen Ausdrucksformen beschäftigt, kam aber immer wieder zu den Punkten zurück. Er spielte mit den Farben, der Größe der Punkte und deren Abständen zueinander. Das hatte er mit wenigen anderen Künstlern gemein, die ähnlich arbeiten. Etwa Sigmar Polke, der gesagt haben soll „Ich liebe meine Punkte, mit einigen bin ich verheiratet“.
Zu Rogers Punktbildern schrieb der Pressetext zur Wuppertaler Ausstellung: „Das stringent konzeptuelle Raster führt zu faszinierenden Ergebnissen. Die Punktbilder strahlen und leuchten, sie vermitteln Ruhe und Dynamik zugleich, sie berühren durch ihre Lyrik und Musikalität, die an den minimalistischen Sound eines John Cage erinnert.“
James Rogers, 1935 in London geboren, studierte an der St. Martin´s School of Art in Leicester, war im Bereich der Kunst vielfältig tätig, arbeitete u.a. für eine Londoner Werbeagentur, bis er 1966 – 1978 an der Wimbledon School of Art unterrichtete. Danach leitete er als Direktor die international bekannte Lisson Gallery und zog dann 1988 nach Wuppertal, wo er zwölf Jahre im Atelier von Tony Cragg arbeitete.
James Rogers ist am 20. November in Wuppertal gestorben.
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