Dinge / Die Sprache der Rechten

Zwei neue Handbücher aus der Reclam-Reihe: „Was bedeutet das alles“?

von Steffi Engler/Red.

         


Dinge / Die Sprache der Rechten
 
Zwei neue Handbücher aus der Reihe: „Was bedeutet das alles“?
 
 
Eine philosophische Kulturgeschichte des Mülls
 
Besitzen wir die Dinge – oder besitzen sie uns? Warum häufen wir so viel an und warum fällt es uns oft so schwer, uns von Dingen zu trennen? Was bedeutet uns all das, was wir im Leben angesammelt haben?
Ausgehend von diesen Fragen und der Erkenntnis, daß das Besitzen und Anhäufen von Dingen eines der größten Probleme unserer (westlichen) Gegenwartskultur zu sein scheint, legt der philosophische Essay der habilitierten Literaturwissenschaftlerin Elke Brüns die existenzielle Dynamik frei, die unser Leben von den ersten bis zu den letzten Dingen bestimmt – ein Umgang, der immer auf die Entscheidung zwischen Behaltenwollen oder Loslassenmüssen hinausläuft. Wobei wir deutlich zwischen dem „Messie“, also dem zwanghaften Garnichts-Wegwerfer, dem themenbezogenen Sammler und demjenigen, dem der Besitz bestimmter Dinge persönlich etwas bedeutet unterscheiden müssen. Das kleine Bändchen ist gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit dem materiellen Besitz und seinem posthumen Verbleib und eine Kulturgeschichte des Mülls.
Schadet uns das Habenwollen und befreit das Loslassen von geliebten materiellen Gütern wirklich?
 
Elke Brüns – „Dinge. Warum wir sie brauchen und warum wir uns von ihnen trennen müssen“
Originalausgabe
© 2024 Reclam Verlag, 78 Seiten, Broschur, Format 9,6 × 14,8 cm - ISBN: 978-3-15-014597-5
7,00 €
 
 
Können wir die Rechten verbal erkennen?

Die Rhetorik der politischen Rechten verschiebt, überschreitet oft die Grenze des Sagbaren; sie widerspricht obendrein dem allgemeinen Konsens unserer Gesellschaft, mißachtet ihn ganz bewußt. In ihrer profunden sprachkritischen Studie denkt Heidrun Deborah Kämper, Professorin an der Uni Mannheim und Mitarbeiterin am Leibniz Institut für Deutsche Sprache in Mannheim, über diese Sprache und deren Gebrauch nach. Ihre Befunde werden von Kämper durch Vergleiche mit völkisch-nationalistischen Texten historisch unterfüttert – mit erschreckendem Ergebnis. Denn längst muß auch dem Unbedarftesten aufgefallen sein, daß sich Vokabular, Diktion und Formulierung der Höckes, Gaulands, Weidels, Krahs auffallend denen der nationalsozialistischen Schwafler Hitler, Goebbels, Freisler oder Rosenberg nähern, ja deren Hetze neu formulieren und auf TikTok damit die Jugend vergiften.
Parlamentarisch nur scheinbar seriös wird die AfD von wirklichen Demokraten gemieden, wobei das gegensätzliche linke polische Lager BSW interessanterweise über erstaunlich viele Schnittstellen mit den Rechtsradikalen verfügt. Aber das wäre ein anderes Thema.
Wie die Nazis will die AfD den Rechtsstaat mit Hilfe der Sprache aushöhlen und mit Hilfe von Falschinformation, Verleumdung und scheinbaren Wahrheiten das staatliche Gefüge zum Wanken zu bringen, gleichzeitig eine irregeführte Masse zum Aufbegehren zu verleiten. Das darf nicht ein zweites Mal geschehen.
 
Heidrun Deborah Kämpe – „ Die Sprache der Rechten“
Wie sie reden und was sie sagen
Originalausgabe
© 2024 Reclam Verlag, 104 Seiten, Broschur, Format 9,6 × 14,8 cm - ISBN: 978-3-15-014595-1
7,00 €
 
Weitere Informationen:  www.reclam.de