Die Zeit der Theater-Festivals
in NRW hat begonnen
Den Auftakt machten traditionell am 1. Mai die Ruhrfestspiele Recklinghausen
Der Reigen der Theater-Festivals in Nordrhein-Westfalen startet auch in diesem Jahr mit den traditionsreichen Ruhrfestspielen in Recklinghausen am 1. Mai. Bis zum 12. Juni steht das Programm des Festivals unter dem Motto „Haltung und Hoffnung“. Die Ruhrfestspiele sind eines der größten Theaterfestivals in Europa und haben eine lange Geschichte. Diesmal kommen rund 650 Künstlerinnen und Künstler aus 20 Ländern ins Ruhrgebiet. Auf dem Programm stehen 92 Produktionen, es gibt rund 220 Aufführungen, die auf insgesamt 15 Spielstätten zu sehen sind. Auch aus der Ukraine reisen Künstler zu den Ruhrfestspielen an.
Vom 7. bis 18. Mai richtet das Deutsche Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst endlich wieder das Festival „Fidena“ - Figurentheater der Nationen aus. Das Motto der Veranstaltung in diesem Jahr ist „Befragung der Welt“. In Bochum, Hattingen, Marl und Recklinghausen werden 15 Produktionen aus sechs Ländern gezeigt. Rund um die Inszenierungen ist ein umfangreiches Rahmenprogramm aus diskursiven Veranstaltungen, Workshops, Installationen, Konzerten und vieles andere geplant. Erstmals wird die Jahrhunderthalle in Bochum den Mittelpunkt des Geschehens darstellen, auch das „Fidena“-Festivalzentrum ist auf dem Gelände der Jahrhunderthalle. Die europaweit bekannten Mülheimer Theatertage „Stücke“ beginnen ebenfalls am 7. Mai. Bis zum 28. Mai stehen insgesamt zwölf Stücke in den beiden Wettbewerben für Erwachsenen- und für Kinder-Inszenierungen auf dem Programm. Alle Stücke, die live auf die Bühne gebracht werden, konkurrieren um den Mülheimer Dramatik- und den Kinder-Stücke-Preis, die beide mit jeweils 15.000 Euro dotiert sind. Insgesamt wurden für die diesjährige Ausgabe des Festivals rund 200 Stücke für die beiden Jurys eingereicht, „so viele, wie nie zuvor“, erklärte die Festivalleitung. Bereits am 6. Mai startet im rheinischen Neuss das diesjährige Shakespeare-Festival im Nachbau des Londoner Globe-Theaters. Bis zum 5. Juni stehen im hölzernen Globe-Theater zahlreiche Stücke von deutschen und europäischen Theatergruppen auf dem Programm. Die neue Intendantin des Festivals, Maja Delinic hat im Vorfeld versprochen, „ein Festival für alle“ machen zu wollen. Zudem will sie das Shakespeare-Festival in die Stadt bringen, zu den Bürgerinnen und Bürgern. Geplant für die Ausgabe 2022 ist ferner ein spartenübergreifendes Programm, zu dem neben Theater auch Tanz, Lesungen sowie musikalische Darbietungen gehören sollen. Das Impulse-Theater-Festival des NRW-Kultursekretariats findet in diesem Jahr vom 9. bis 19. Juni. Es gilt als das wichtigste Festival des Freien Theaters. Beteiligt sind die Städte Düsseldorf, Köln und Mülheim an der Ruhr. Finanziell ist das Impulse Theater Festival ab 2022 besser aufgestellt. Rund 200.000 Euro mehr stehen dem Festival künftig zur Verfügung. Vom 11. bis 17. Juni findet im neuen Theaterrevier in Bochum die inzwischen 38. Ausgabe des Westwind-Festivals statt. Laut Programm will man „machtkritisch, zeitgemäß und engagiert“ sein, so die Veranstalter des NRW-Theatertreffens für junges Publikum. 10 Stücke stehen auf dem Spielplan, am Ende gibt es einen mit 10.000 Euro dotierten Preis. Die international bekannte Ruhrtriennale beginnt am 11. August. Das „Festival der Künste“ ist bis zum 18. September angesetzt und bespielt diesmal eine Vielzahl von ehemaligen Industriehallen, Maschinenhäusern, Kokereien und Halden im Ruhrgebiet. Spielstätten sind unter anderem in Bochum, Duisburg, Essen und Gladbeck. Geboten wird Musiktheater, Konzerte, Schauspiel, Tanz, Performance, Installation und Literatur, wie die Intendantin der Ruhrtriennale, die Theaterregisseurin Barbara Frey erklärte. Für Frey ist es die zweite Ruhrtriennale, die sie als Intendantin verantwortet. Informationen: www.ruhrfestspiele.de - www.impulse.de - www.mülheimer-theatertage.de - www.fidena.de - www.shakespeare-festival.de |