Die berühmten Einfranksätze 2025

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von Erwin Grosche

Foto © Bernd Mueller


Die berühmten Einfranksätze 2025


 
Öchö Öchö: Heute Morgen hörte ich ein Hustengeräusch. Der Hustenreiz überfiel den gepeinigten gleich zweimal. Öchö Öchö! Man hätte den Klang mitschreiben können, so perfekt war er in der Umsetzung. Er hustete wirklich Öchö Öchö. Ich dachte nur, das gebe auch ein gutes Paßwort ab. Selten, daß man sich beim Gehenlassen so an göttliche Vorgaben hält.
 
Haribo Colorado: Kann es sein, daß es im Haribo Color-Rado kaum noch Lakritze gibt und diese Erdbeeren, die so begehrt waren? Kann es sein, daß die Welt verrückt geworden ist und wir Liebhaber von Color-Rado das ausbaden müssen? Schämt Euch Haribo, schämt Euch Olaf Scholz und wälzt Euer Unvermögen nicht auf den Schultern der kleinen Leute ab.  
 
Kaffeemaschine: Ich möchte dabei sein, wenn in meiner Kaffeemaschine der Kaffee durchläuft. Viele decken in der Zeit den Tisch, gehen mit dem Hund raus oder legen im Bad letzte Hand an sich. Ich bin gerne dabei, wenn die Kaffeemaschine meinen Kaffee macht. Ist das eine Frage von Respekt? Will ich ihr zeigen, daß sie ein wichtiger Teil meines Lebens ist? Wissen sie, ich will dabei sein, erleben was beim Brauvorgang passiert. Ich will hören, wenn der Kaffee anfängt durchzulaufen und dabei sein, wenn alle Arbeit scheinbar abgeschlossen ist. Ich stoppe sogar manchmal, wie lange meine Kaffeemaschine braucht um einen Kaffee zu brauen. Ich kann an diesen Zeiten sehen ob sie alt wird oder keine Lust mehr auf die Aktion hat.
 
Streuselkuchen: Ich muß wieder lernen dem Streuselkuchen die Achtung entgegen zu bringen, die er verdient hat. Er eröffnet die Magie, die jedem Backwerk inne wohnt das seine Bestimmung im Leben gefunden hat.  All die Gerüchte über ihn als Nebenbeikuchen mindern seine wahre Bedeutung. Bei ihm stimmt das Gesamtpaket. Wer ihn begriffen hat, darf auch zur Torte greifen. Der Überschwang von Donauwelle und Schwarzwälder Kirsche sind dann nicht nur zu verzeihen, sondern sogar folgerichtig. Wer den Streuselkuchen zu schätzen weiß, ahnt auch von Gottes Güte.
 
 
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© Erwin Grosche
 
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