„Hundstage“
Eine musiktheatrale Performance von
Judith Kuckart und Wolfgang Schmidtke
nach der Literatur, der Musik und dem Schicksal
der Annette von Droste-Hülshoff
„Hundstage“ ist eine künstlerischen Spurensuche, die Literatur, Musik und Theater miteinander verwebt. Die Autorin Judith Kuckart, die Schauspielerin Luise Kinner, der Komponist Wolfgang Schmidtke sowie die Musikerinnen Salome Amend und Raissa Mehner entwerfen in ihrer Performance HUNDSTAGE, inspiriert von Texten und Musik Annette von Droste-Hülshoffs, die Erzählung einer Frau, die zwischen Rückzug und Aufbruch, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Dichtung, Musik und sozialer Wirklichkeit ihren Weg sucht. Sie spannen in ihrer musiktheatralen Performance in drei Erzählsträngen mit Stimme, Schlagwerk und Gitarre einen Bogen vom Damals zum Heute.
Als literarischer „Steinbruch“ für das Konstrukt ihres Genres verbindenden Bühnenstückes diente Annette von Droste-Hülshoffs (1797-1848) 1842 erschienene Erzählung „Die Judenbuche“. Deren Protagonist Friedrich Mergel flieht nach einer ruchlosen Mordtat in die Welt, kehrt nach 28 Jahren gebrochen unter falschem Namen ins „gebirgichte Westfalen“ zurück und erhängt sich schließlich an dem Baum, unter dem er den Mord begangen hatte.
Hundstage sind jene heißen Tage im Sommer zwischen dem 23. Juli und dem 23. August. Eine Frau, die Annette von Droste-Hülshoff sein könnte, zieht in dieser Sommerhitze einen Schlußstrich unter ihr langsames Leben. Sie verläßt irgendwo in Westfalen ein Schloß und zieht nach Berlin. Sie ist Dichterin, schon klar. Sie ist realistisch in ihrer Erzählintention. Sie ist Sängerin, Komponistin und interessiert an sozialen Choreografien. Sie ist kurzsichtig und sieht trotzdem besser als andere das Elend der Welt. Was würde heute fehlen, hätte es sie damals nicht gegeben? Am Ende dieses heißen Sommers wird Annette von Droste-Hülshoff eine Annette von Irgendwas sein. Sie fängt an zu arbeiten. Als Lehrerin. Jung ist sie nicht mehr.
Die von Wolfgang Schmidtke eingerichtete Musik als verbindendes Element steht dabei auf Augenhöhe mit dem Text und der Performance der drei Künstlerinnen, die im Crossover von Sprache, Gesang und Instrumenten ein energetisches, homogenes Trio bilden. Beim erbetenen Probestück als Stimmungsbild der kommenden Aufführung mit den drei Stimmen, Gitarre und Vibraphon „Die Kohla sind verloscha“, ging einem das Herz weit auf. Auf keinen Fall verpassen!
Gefördert von: Landschaftsverband Westfalen-Lippe / Für die Menschen | Für Westfalen Lippe, Droste Forum e.V., NRWKULTURsekretariat / Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kulturbüro Stadt Wuppertal, Kulturbüro Stadt Dortmund. Die Texterstellung und Komposition wurde gefördert durch die Kunststiftung NRW. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturgut Haus Nottbeck, Insel e.V. und domicil Dortmund.
„Hundstage“
Aufführungstermine:
• Wuppertal, INSEL, Wiesenstr. 6 (Uraufführung)
Sa, 20. September 2025, 19:30 Uhr So, 21. September 2025, 18:00 Uhr Wiesenstr. 6, 42105 Wuppertal, www.insel.news.de
• Dortmund, domicil, Hansastr. 7–11
So, 28. September 2025, 13:00 & 18:00 Uhr Tickets: 18€/8€ (VVK inkl. Gebühren) 20€/10€ (AK)
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