Deutsche Oper am Rhein trauert um Hermann Becht

Der Sänger starb am 12.2.09

von Andreas Rehnolt

Foto © Eduard Straub
Deutsche Oper am Rhein
trauert um
Hermann Becht
 


Düsseldorf
- Die Deutsche Oper am Rhein trauert um ihr langjähriges Ensemblemitglied Hermann Becht, der am 12. Februar im Alter von 69 Jahren in seiner süddeutschen Heimat verstorben ist. Der Baßbariton zählte zu den großen Namen des Rheinopern-Ensembles, dem er seit 1974 angehörte, so eine Sprecherin der Oper am Freitag in Düsseldorf. Nach ihren Angaben starb der Sänger völlig unerwartet. Über 30 Jahre lang habe Becht sein Publikum als hervorragender Sänger und Bühnendarsteller begeistert. Mit zahlreichen großen Partien seines Fachs von Mozart (Graf Almaviva in „Le nozze di Figaro“) über Beethoven (Rocco und Pizarro in „Fidelio“), Verdi („Gianni Schicci“), Wagner (Telramund in „Lohengrin“, Holländer und Daland in „Der fliegende Holländer“, Pogner in „Die Meistersinger von Nürnberg“, Hunding in „Die Walküre“), Strauss („Orest“), Janacek (Dikoj in „Katja Kabanowa“), Borodin („Fürst Igor“) bis Berg („Wozzeck“) habe der Sänger das vielfältige Repertoire der Rheinoper geprägt.
 
Unvergessen bleibt er als Alberich in Wagners „Der Ring des Nibelungen“, so die Sprecherin der Oper weiter. Becht genoß auch international hohes Ansehen. Er sang an nahezu allen  bedeutenden Bühnen der Welt, unter anderem in New York, San Francisco, Tokio, Paris, London und Moskau. Seine Engagements führten ihn zu den Salzburger Festspielen, Münchener Opernfestspielen und Wiener Festwochen. Seit 1979 war er zudem ständiger Gast bei den Bayreuther Festspielen. Für die Aufnahme des Alberich im Bayreuther „Jahrhundert-Ring“ von Patrice Chereau und unter der musikalischen Leitung von Pierre Boulez wurde der Sänger 1984 mit einem Goldenen Grammy ausgezeichnet. 1992 wurde er zum Kammersänger ernannt. Im August 1999 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.