38. Jüdische Kulturtage Berlin

13. – 23. November 2025

Red.

„Atid“ – Zukunft | 38. Jüdische Kulturtage Berlin
 
13. – 23. November 2025
 
Unter der Leitung des Intendanten Avi Toubiana präsentiert das größte Festival jüdischen Lebens in Berlin an verschiedenen Spielorten mehr als 40 Veranstaltungen mit deutschen, israelischen und weiteren internationalen Kulturschaffenden wie z.B. Ausstellungen, Comedy, Konzerte, Lesungen, Diskursformate, Screenings neuer israelischer Spielfilme sowie Angebote für Kinder und Jugendliche.
 
 „Wir freuen uns darauf, daß die 38. Jüdischen Kulturtage Berlin auch in diesem Jahr ein vielfältiges Programm bieten, das jüdisches Leben, Geschichte und Gegenwart in unserer Stadt sichtbar macht. Das Festival lädt alle Berlinerinnen und Berliner ein, gemeinsam Kultur, Dialog und Begegnung zu erleben. Insbesondere in Zeiten des wachsenden Antisemitismus ist es wichtig, jüdischen Perspektiven mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Mit diesem Festival setzen wir ein klares Zeichen für Offenheit, Respekt und Zusammenhalt.“
Dr. Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
 
Das Festival bietet die Gelegenheit, jüdische Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt in Berlin willkommen zu heißen. Es freut mich, daß ein Programm kuratiert wurde, das mit Überraschungen aufwartet und neue kulturelle Horizonte eröffnet. Damit schaffen wir bedeutsame Räume für Inspiration, Begegnung und gegenseitiges Verständnis.“
Sara Nachama, Kulturdezernentin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
 
 „Die zehn Festivaltage stehen unter dem Motto „Atid – Zukunft“. Der Begriff meint dabei mehr als einen zeitlichen Ausblick – er steht trotz aller Widrigkeiten für eine Vision, für eine friedlichere Welt und eine Perspektive für die jüngere Generation. Dieses Vertrauen in eine gestaltbare, positive Zukunft zieht sich als roter Faden durch das Programm, das ein Forum des Zusammenkommens und Kennenlernens anbietet – ein Schritt in die Zukunft.“
Intendant Avi Toubiana
 
Das Eröffnungskonzert der Jüdischen Kulturtage Berlin verbindet in diesem Jahr mit „Let My People Grow“ die jüdische Geschichte mit bekannten Hollywood-Filmscores. Unter der Leitung von Igor Budinstein spielt das Sinfonie Orchester Berlin musikalische Auszüge aus oscarprämierten Filmen, während eigens gestaltete visuelle Elemente mit den Choreografien von Evgeny Kozlov in Dialog treten. So entsteht ein lebendiges Bild jüdischer Geschichte.
 
Der Abend eröffnet Talya G. A Solan, Gründerin des auf traditionelle israelische Musik spezialisierten Yamma Ensembles. Sie singt den Song „Munich 1972“ aus dem von Steven Spielberg inszenierten Drama „Munich“ (USA 2005). Mit diesem Programmpunkt gedenkt das Festival aller jüdischen Opfer von Terroranschlägen weltweit – gemeinsam mit Agam Berger, die am 07. Oktober 2023 von der Hamas entführt wurde, sich bis Anfang dieses Jahres in Gefangenschaft der Terrororganisation befand und an dem Eröffnungskonzert teilnimmt.
 
Glanzlichter
Zu den Höhepunkten in diesem Jahr zählen die neue Show des US-amerikanischen Stand-up-Comedian Modi Rosenfeld sowie der Auftritt des Jazz-Bassisten Avishai Cohen & The Hebrew Book Band Chapter II mit einem Berlin-exklusiven Programm in der Synagoge Rykestraße. Sein Debüt bei den Jüdischen Kulturtagen feiert das Ensemble Yamma Teiman mit traditioneller jüdischer Musik und zeitgenössischen Klängen aus Nahost. Für das Abschlusskonzert im Fotografiska reist mit Hadag Nahash eine der erfolgreichsten Hip-Hop-Formationen Israels an.
 
Literaturprogramm
Das diesjährige Literaturprogramm entstand in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin und dem Freundeskreis der Staatsbibliothek zu Berlin e.V. und besteht aus drei Säulen: Ausstellungen, Lesungen sowie aus einem Programm für Kinder und Jugendliche. Die meisten Veranstaltungen finden in der Staatsbibliothek zu Berlin statt.
 
Moderierte Lesungen:
·                     Christian Berkel: „Sputnik“, Lesung und Gespräch mit Maria Ossowski
·                     Dieter Borchmeyer: Thomas Mann und das Judentum, Vortrag und mit Thomas Sparr
·                     Denis Petkovic liest Texte aus Stefan Zweigs „Die Welt von Gestern“ und wird damit die Erinnerungen des großen Europäers zum Leben erwecken.
·                     Susanne Schädlich: Kabarett der Namenlosen, Lesung und Gespräch mit Carsten Hueck
·                     Irina Scherbakowa: Memorial – Erinnern ist Widerstand, im Gespräch mit Carsten Hueck
·                     Leon de Winter: Stadt der Hunde, im Gespräch mit Maria Ossowski
 
·                     Das Blaue Sofa: Mit Assaf Gavron, Dmitrij Kapitalman, Sarah Levy, Henrik Szántó und Christiane Wirtz. Auch in diesem Jahr gastiert das Blaue Sofa – das Literaturforum von Bertelsmann – bei den Jüdischen Kulturtagen Berlin mit fünf Autor:innen, die in einem moderierten Gespräch ihre aktuellen Bücher vorstellen.
 
Bilderbuch-Kino für Kinder ab sieben Jahren:
Anne Frank: Füller-Kinder, Judith Poznan liest vor
Mascha Kaléko: Maschas leuchtende Jahre + Der König und die Nachtigall, Christiane Munsberg liest vor
 
Spaziergänge/Spurensuche mit Jess Earle
Auf den Spuren der Novemberpogrome – Spurensuche mit Jess Earle, Centrum Judaicum
Auf den Spuren von Mascha Kaléko – Mit Jess Earle auf Spurensuche nach Mascha Kalékos jüdischem Berlin der 20er Jahre
 
Ausstellungen
Materialisierte Heiligkeit. Jüdische Buchkunst im kulturellen Kontext in der Staatsbibliothek zu Berlin Unter den Linden. Die Ausstellung präsentiert ausgewählte hebräische Handschriften aus der exquisiten Hebraica-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin und eröffnet faszinierende Einblicke in die jüdische Buchkunst und ihren kulturellen Kontext.
 
Mir zenen do! – Wir sind hier! Dokumente aus den DP-Camps
Die Displaced Persons-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin, bestehend aus religiösen Werken, Zeitungen und Mitteilungsblättern, Literatur und Lehrbüchern, Dokumentationen und Memorbüchern ist eine der bedeutendsten Sammlungen dieser Art in Europa. Dank der Unterstützung von Stiftungen und Spenden konnten 150 besonders gefährdete Werke restauriert und jetzt präsentiert werden.
 
Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum“ Multimediale Ausstellung und Konzert in der virtuellen Realität
In Zusammenarbeit mit Henrik Oppermann von ReflektMusic hat das Mahler Chamber Orchestra unter Federführung von Timothy Summers ein Schlüsselwerk des jungen Felix Mendelssohn weiterentwickelt und in die Unendlichkeit des digitalen Raums übertragen.
 
Filmprogramm
Das kineastische Angebot wird von Seret International bereitgestellt, dem größten israelischen Film- und TV-Festival. Neben weiteren werden folgende Filme gezeigt:
 
Der Eröffnungsfilm ist Cabaret Total (Israel 2024, 91 min.), Regie: Roy Assaf, Drehbuch: Roy Assaf, Omri van Essen, Mit: Roy Assaf, Moti ben Ishai, Ornella Bess, Mili Eshet, Uri Gavriel, Albert Iluz, Ohad Knoller, Shimon Mimran. Er erzählt die Geschichte von Asi, einem jungen Mann, der aus dem Reservedienst während des Krieges zurückkehrt und in einer Kleinstadt im Süden Israels eine Cabaret-Show auf die Beine stellt, die schnell zur lokalen Sensation wird.
 
Außerdem:
Irenas Geheimnis (Kanada/Polen 2023, 121 Min.), Regie: Louise Archambault, Drehbuch: Dan Gordon, Mit: Sophie Nélisse, Dougray Scott, Andrzjef Seweryn u.a.
Ein frei auf der Lebensgeschichte von Irene Gut Opdyke (1922-2003) beruhendes Drama, das wie „Schindlers Liste“ an eine als „Gerechte unter den Völkern“ geehrte Person erinnert. (filmdienst)
 
Impressionen von den Jüdischen Kulturtagen 2024: https://youtu.be/ZpQ8-TLvuGU
 
 
Die Jüdischen Kulturtage sind eine Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.
 
Das Programm der 38. Jüdischen Kulturtage Berlin finden Sie auf der Webseite https://www.juedische-kulturtage.org/. Tickets kosten zwischen sechs bis 70 Euro (ggf. zzgl. weiterer Gebühren), einige Veranstaltungen sind kostenfrei.