Ein bißchen Traummusik
… aber mit Lücke und Ausreißer
Für den etwas verträumten, den Hörer unmittelbar verzaubernden Grundton zumindest in den ersten drei Stücken dieses ersten Albums vom Tret Trio in der Besetzung mit Rob Hall (der diverse Saxophone bedient) und Philipp van Endert an der Gitarre hat Tobias Weindorf vom Klavier zur Wurlitzer gewechselt. Die drei ausgewiesenen Solisten produzieren mit spürbarer, aber stiller Spielfreude einen beinahe märchenhaften Sound. Komponiert hat jeder der drei zwei, Rob Hall drei Titel, die in eleganter Harmonie zueinander stehen.
Nach den tief besinnlichen Epitaph, Crow Jam und Ali bringt das live vor Publikum aufgenommene Heligan's Hooligan Swing, Funk und Temperament ins Spiel und fällt damit ein bißchen aus dem stillen Rahmen. Der ebenfalls live aufgezeichnete Random Waltz fädelt sich wieder in die vorherige Linie ein, abgelöst von dem experementierfreudigen Landing Grounds von Philipp van Endert, der sich ein delikates Solo ins Stück geschrieben hat.
About Turn, wie der Opener Epitaph von Rob Hall und mit 11:43 ist das epische Schlußstück des Albums. Warum allerdings von 4:46 bis 7:46 eine dreiminütige Stille eingelegt wird, bis die Musik bei 7:47 wieder einsetzt, muß mir erst mal jemand erklären. Wer nicht so neugierig ist wie der Rezensent hat bis dahin längst die CD aus dem Player genommen. Es hätte dem Album gut getan, bei der einmal begonnen Linie zu bleiben.
Tret Trio – „Crow Jam“
© 2025 Jazzsick Records (CD)
Rob Hall (Sax) – Tobias Weindorf (wurlitzer) – Philipp van Endert (g)
1. Epitaph – 2. Crow Jam – 3. Ali – 4. Heligan's Hooligan – 5. Random Waltz – 6. Landing Grounds – 7. About Turn
Gesamtzeit: 48:25
Weitere Informationen: www.jazzsick.com
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