Sichtbarkeitskampagne zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, Rufnummer 116 016 in 14 Sprachen

von Katja Bischof / Frank Becker

Die orange gestalteten Brötchentüten sollen das Bewußtsein für geschlechtsspezifische 
Gewalt an Frauen und Mädchen stärken. - Foto Gleichstellungsbüro
Sichtbarkeitskampagne zum 
Internationalen Tag 
gegen Gewalt an Frauen
an der Bergischen Universität 
Wuppertal
 
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November beteiligten sich die Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Bergischen Universität Wuppertal und das Studierendenwerk Wuppertal erneut an der landesweiten Kampagne „Gewalt kommt mir nicht auf den Campus“.
 
Seit dem 24. November machen eigens gestaltete Brötchentüten in den Cafeterien des Studierendenwerks auf die noch immer tabuisierte alltägliche Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Die Tüten tragen Botschaften gegen Gewalt an Frauen sowie konkrete Hilfsangebote – mehrsprachig und niedrigschwellig.
 
Der jährlich am 25. November begangene Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist Anlaß zahlreicher Aktionen und Veranstaltungen, die das Bewußtsein für geschlechtsspezifische Gewalt an Frauen und Mädchen stärken sollen. Die an über 30 Hochschulen in NRW durchgeführte „Brötchentütenaktion“ ist ein Kooperationsprojekt der Mitarbeiterinnen der Gleichstellungsbüros an NRW-Hochschulen und wird von der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen und Universitätsklinika des Landes NRW (LaKof) und den Studierendenwerken Nordrhein-Westfalens unterstützt. Insgesamt 113.000 Tüten werden im Aktionszeitraum über die Theken gehen und auf das Thema aufmerksam machen.
 
Passend zum sogenannten Orange Day, dem alternativen Namen des Aktionstages, sind die Tüten in Orange gestaltet. Sie tragen nicht nur eine klare Botschaft gegen Gewalt an Frauen, sondern auch den Hinweis auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, das unter der Rufnummer 116 016 in 14 Sprachen erreichbar ist. Außerdem zeigt eine Grafik das als „stiller Hilferuf“ etablierte Handzeichen, bei dem eine offene Handfläche gezeigt wird, in die der Daumen gelegt und mit den restlichen vier Fingern umschlossen wird. Eine Geste, mit der Betroffene auf sich aufmerksam machen können.
 
Zusätzlich zu der Kampagne in Kooperation mit den Studierendenwerken Nordrhein-Westfalens findet vom 18. November bis 6. Dezember eine digitale bzw. hybride Vortragsreihe der LaKof zum Thema statt. Mehr Informationen dazu auf https://lakofnrw.de/themen/orange-days-2025/

Katja Bischof
 
Anmerkung der Musenblätter-Redaktion: In Aufrufen von Frauen-Büros, in Politiker-Äußerungen und Talk-Shows wird regelmäßig der Mangel an Schutzplätzen in und das Fehlen von mehr Frauenhäusern beklagt. Das ist zwar zumindest seitens der Frauen-Organisation ernst und gut gemeint und sicher angesichts der steigenden Gewalt gegen Frauen wichtig und leider auch nötig, doch der letztenendes falsche Ansatz. Solange Männer, welche Frauen mißhandeln, sei es physisch oder psychisch, oder gar aus religiösem oder weltlichem Machotum töten können, ohne eine ihrem brutalen Handeln angemessene harte Strafe befürchten zu müssen, ist nicht mit einem Rückgang der Gewalt gegen Frauen zu rechnen. Solche Männer verstehen nur eine Sprache, nämlich ihre eigene, die der Gewalt. Und da Körperstrafen in unserem Justizsystem nicht vorgesehen sind, ist das möglichst konsequente und dauerhafte Einsperren solcher Übeltäter, auch als Warnung für andere, das gebotene Mittel. Und kommt mir nicht mit Therapien. Wie wenig die bei solchen notorischen Unterdrückern und Schlägern nützen, wissen die Betroffenen, aber auch Statistik und Wissenschaft.
 
Über das Thema der Vergewaltigung, auch in der Ehe und ja, auch in der Prostitution wäre hier noch eigens etwas hinzuzufügen: Welcher auch nur einigermaßen vernunftbegabte Mensch, angesprochen sind hier vor allem Richter und Richterinnen, kann eine Vergewaltigung für ein weniger schweres Delikt halten, das wie allgemein aus Gerichts-Urteilen bekannt ist oft nur mit beschämend geringen Haftstrafen oder gar zur Bewährung geahndet wird. Bei dem, was Frauen dabei angetan wird verschwimmt die Trennlinie zum Mord. Denn nur sehr wenige Frauen und Mädchen, erst erniedrigt vom Täter, dann erniedrigt von Anwälten und schließlich erniedrigt durch entsprechende Urteile, werden ihr Leben später unbelastet und glücklich weiterführen können. Eine Vergewaltigung ist Mord an einer Seele, die psychische Zerstörung eines Menschen.

Wann zieht die immer noch männerdominierte Gesellschaft endlich soziale und juristische Konsequenzen? 
Wann erheben sich Frauen endlich gemeinsam, nehmen dieses permanente Unrecht gemeinschaftlich nicht mehr hin?
Wer auch nur einen Hauch von Verstand hat, ermutigt Frauen und Mädchen, schützt sie gegen Gewalt und unterstützt sie mit seiner Stimme!

Wer überdies aktuell die Arbeit der Frauenhäuser unterstützen möchte, findet die regionalen Spenkonten im Internet. In Wuppertal ist das für Frauen helfen Frauen das Konto mit der IBAN: DE11 3305 0000 0000 9584 39

Bedrängte Frauen in Wuppertal finden neben der o.a. Notrufnummer Hilfe unter Tel. 0202-711426 und können sich im Netz unter der Web-Adresse www.frauenhaus-wuppertal.de informieren.

Frank Becker