Die berühmten Einfranksätze 2025

Heute abermals Mehrfranksätze (es gibt so tolle davon!)

von Erwin Grosche

Foto © Bernd Mueller


Die berühmten Einfranksätze 2025

Heute abermals Mehrfranksätze (es gibt so tolle davon!)

 
 
Zufälligkeiten: „Der Zufall ist das Pseudonym, das der liebe Gott wählt, wenn er inkognito bleiben will.“ Das Zitat stammt von Théophile Gautier. Oft wurde es zufällig Anatole France bzw. Albert Schweitzer zugeschrieben, weil die Nachnamen sich so ähnelten. Natürlich ist dieser Satz von Frank gesagt worden, als er wegen Schwarzfahrens angehalten wurde und später die Kontrolleurin heiratete.
 
Binnenmajuskel: Einen Großbuchstaben innerhalb eines Wortes nennt man BinnenMajuskel. Bekannt ist die Binnenmajuskel bei der Schreibung des Namen GOttes, die vor allem während des Barocks weitverbreitet war und als GOtt oder HErr auftauchte. Ich kenne sie auch als Hinweis auf die Eselsbrücke „NichtOhneSeifeWaschen“, um sich die Reihenfolge (im Uhrzeigersinn) der Himmelsrichtungen zu merken. Ich selbst unterschreibe meine Briefe auch oft mit Erwin oder SIEwin, um meine unterschiedliche Stimmungen anzudeuten
 
Frieden und Abschreckung beim Mohnkuchengenuß: Unter einer Ladentheke, den Blicken der Allgemeinheit entzogen, tut sich eine Welt auf, in der es nicht nur Mohnheim gibt, sondern auch Dinslaken. Mohnheim macht Sinn, da kommt der Mohn her, aber Dinslaken? Wußten sie daß die Beamten in Dinslaken ihre Betten mit einem Dienstlaken beziehen? Wußten Sie daß das Freibad im Dinslaken einen FKK Bereich hat, wo man aber eine Badekappe tragen muß? Die Männer tragen blaue und die Frauen rote Badekappen, damit man gleich sehen kann wer vor einem steht. Kann man dem Frieden nur trauen, wenn man den anderen abschreckt? Fährt man auch nur nach Mohnheim in Urlaub, wenn man Dinslaken vermeiden will?
 
Über das Vergehen der Zeit: „Sieben Jahre vergehen schnell“, sagte er. „Zwölf Jahre aber auch“, sagte sie. „Sogar zwanzig Jahre vergehen schnell“, sagte er. „Ich weiß“, sagte sie, „daß sogar fünfundzwanzig Jahre schnell vergehen.“ „Dreißig Jahre können auch ein Klacks sein“, sagte er. „Natürlich vergehen auch fünfzig Jahre viel zu schnell.“ So redeten und redeten sie und die Zeit verging so schnell wie von selbst.
 
Die Zahnfee: In der Nacht erschien mir dann die Zahnfee und verlangte rückwirkend für die Entsorgung meiner ersten Zähne 43 Euro. Da habe ich gesagt, meinetwegen, aber nur wenn die Entsorgung meiner letzten Zähne gleich mit dabei ist. Da sagte sie, (wie ohne Zähne gesprochen) Naja, wenn ich schon mal da bin.

 
Kulturleistungen: Daß wir es schaffen den Pudding nach dem Essen zu essen gehört zu den großen asketischen Kulturleistungen dieser Gesellschaft. Es ist natürlich dabei von Vorteil, daß man das worauf man verzichtet nachher als Belohnung bekommt. So ähnlich funktioniert auch die Enthaltsamkeit vor der Ehe. Auch die Rettung der Welt müßte eigentlich ein Klacks sein, wenn man es mal angehen würde.

 
 (weitere folgen)

 © Erwin Grosche

Im übrigen sei an dieser Stelle höflich darauf aufmerksam gemacht, daß es nun auch einen 
ordentlichen Vorrat an Einfranksätzen und zahlreichen Mehrfranksätzen in gediegener Buchform gibt. 
Es mögen so um die 600 sein, die Erwin Grosche zu diesem fulminanten Band zusammengestellt
und den Gennadi Isaak, sein kongenialer Begleiter mit dem Zeichenstift, wunderbar illustriert hat:

„Ich bin nicht mehr wie Du“ – Einfranksätze und Ebenbilder
Verlag Akademie der Abenteuer, 224 Seiten, Gebunden – ISBN 978-3-98530-160-7
23,80 €


Erwin Grosches Web-Seite: www.erwingrosche.de