Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt




Troisdorfer Bilderbuchpreis für Krejtschi, Bon und Pin
 
Troisdorf/Dresden/Berlin - Der mit insgesamt 7.500 Euro dotierte Troisdorfer Bilderbuchpreis geht in diesem Jahr an den Dresdner Illustrator Tobias Krejtschi. Den zweiten Preis teilen sich die beiden Berlinerinnen Maya Bohn und Isabel Pin, teilte Museumsleiterin Maria Linsmann am Sonntag mit. Die alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung ist nach ihren Angaben der einzige deutsche Spezialpreis für künstlerische Bilderbuchillustration und wird am 26. April verliehen. Zugleich eröffnet das Museum an diesem Tag eine Ausstellung zu dem Preis, bei der alle eingereichten Arbeiten vorgestellt werden. Die bis zum 21. Juni laufende Schau zeichne ein abwechslungsreiches und repräsentatives Bild
aktueller Bilderbuchillustration, so Linsmann weiter.
 
Die Jury entschied sich einstimmig, Krejtschis Illustrationen zu dem im Peter-Hammer Verlag erschienenen Buch "Die schlaue Mama Sambona" den 1. Preis zu zuerkennen. In der Geschichte schafft es die weise Inselkönigin Sambona, den Tod zu überlisten. Maja Bohn erhält den Preis für ihre Bebilderung der Liebesgeschichte "Der Mann, der noch an den Klapperstorch glaubte". Pin wird für ihre Illustrationen des Buches "Bananen sind krumm, aber nicht dumm" geehrt.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.Troisdorf.de
 
 
 
Dobrescu und Csejka mit Preis für Europäische Poesie ausgezeichnet
 
Münster - Der rumänische Autor Caius Dobrescu ist am Sonntag in Münster mit dem diesjährigen Preis der Stadt für Europäische Poesie ausgezeichnet worden. Die mit insgesamt 15.500 Euro dotierte Auszeichnung erhielt auch Dobresus Übersetzer Gerhardt Csejka für den in der Edition Thanhäuser erschienenen Band "Ode an die freie Unternehmung". Der Preis wird seit 1993 für einen Lyrikband und dessen Übersetzung vergeben. Bei der Laudatio würdigte der renommierte Lyriker Ulf Stolterfoht den 1966 geborenen Drobescu als "einen der originellsten, ästhetisch und intellektuell wagemutigsten Autoren der jüngeren rumänischen Literatur". Den 1945 geborenen Csejka nannte der Laudator einen "der profiliertesten Übersetzer aus dem Rumänischen. Mit der feierlichen Preisverleihung im Erbdrostehof in Münster ging zugleich das diesjährige Lyrikertreffen zu Ende.
 
 
 
Kirchner und andere Expressionisten in Bochum
 
Bochum - Unter dem Titel "Ernst Ludwig Kirchner und die anderen Expressionisten" ist am Sonntag im Kunstmuseum Bochum eine Ausstellung eröffnet worden, die Gemälde und Skulpturen bekannter Künstler aus der Sammlung des Hauses präsentiert. Die bis zum 10. Mai laufende Schau zeigt Gemälde und Skulpturen unter anderem von Francis Bacon, Ernst Barlach, Otto Dix, Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, Franz Marc, Emil Nolde, Otto Pankok und Max Pechstein. Die Ausstellung legt ihren Schwerpunkt auf Künstler der "Brücke" und des "Blauen Reiters" und gibt auch den Blick frei auf deren Zeitgenossen.
 
In Einzelbeispielen sind auch Nachwirkungen der auf Vertreter der figürlichen europäischen Kunst nach 1945 bis heute. Neben einer Reihe von Gemälden und einigen Skulpturen sind nach Angaben des Museums vor allem Arbeiten auf Papier, die nach Angaben von Museumsdirektor Günter Golinskin "die Stimmungen, Träume, Ängste und Leidenschaften sehr intim sowie Aufruhr Proteste und Anklagen angemessen plakativ visualisieren.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Bonner Ausstellung erinnert an den Mathematiker Adam Riese
 
Die Schau aus Anlaß des 450. Todestages startet am Dienstag
 
Bonn - Mit einer Ausstellung erinnert das Arithmeum im Forschungsinstitut für Diskrete Mathematik der Universität Bonn ab kommenden Dienstag an den 450. Todestag von Riese am 30. März 1559. Die Schau unter dem Titel "Rechnen wie die Meister" gibt zudem einen Einblick in die umfassende Sammlung historischer Rechenbücher, über die das Arithmeum verfügt. Der als Adam Riese bekannte Rechenmeister ist nach Angaben des Instituts vom Sonntag heute vor allem durch seine erfolgreichen Rechenbücher bekannt, die maßgeblich zur Verbreitung der arabischen Ziffern in Europa beigetragen haben. Geboren wurde Riese im Jahre 1492 im oberfränkischen Staffelstein. Das geflügelte Wort "Das macht nach Adam Riese ...." machte ihn für Kaufleute wie für Mathematikschüler quasi unsterblich.
 
Die bis Ende Juni laufende Ausstellung geht der Frage nach, was Adam Riese und andere Rechenmeister an der Schwelle vom Spätmittelalter zur frühen Neuzeit wirklich bewirkt haben. Er und die Rechenmeister des 16. Jahrhunderts haben die indisch-arabischen Ziffern in Deutschland verbreitet. Das Rechnen damals unterschied sich vom Rechnen heutzutage nach Angaben des Instituts jedoch ebenso sehr, wie das didaktische Konzept bei der Vermittlung des Rechnens. In der Ausstellung kann man das "Rechnen auf der Linie" selbst ausprobieren, das als mittelalterliche Methode ohne Verwendung von Zahlen auskommt. Begleitend zur Ausstellung erscheint eine limitierte Auflage von faksimilierten Rechenbüchern sowie ein reich bebilderter Begleitband. Darin liefert Museumsdirektorin Ina Prinz eine historische Einordnung der Bücher und zeigt anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele, wie damals gerechnet wurde.
 
Die Anfänge der Sammlung mechanischer Rechenmaschinen, die mit mehr als 1.200 Exponaten als weltweit führend gilt, gehen auf die 1970er Jahre zurück. Damals wurde Mechanik durch Elektronik verdrängt und eine 300-jährige Entwicklung komplexer Mechanik ging abrupt zu Ende. Das veranlaßte den Stifter der Sammlung, schon während seines Mathematik-Studiums mechanische Rechenmaschinen von den ersten Anfängen im 17. Jahrhundert bis zu ihrem technologischen Untergang zu sammeln.
 
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr
Internet: www.arithmeum.uni-bonn.de

Redaktion: Frank Becker