Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt






Alfred Brendel erhält Musikpreis der Stadt Duisburg
 
Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert
 
Duisburg - Der österreichische Pianist Alfred Brendel erhält den diesjährigen, mit 15.000 Euro dotierten Musikpreis der Stadt Duisburg. Wie ein Sprecher der Stadt am Mittwoch mitteilte, wird die Auszeichnung am 13. Dezember im Wilhelm Lehmbruck Museum überreicht. In der Klavierkunst Brendels würden sich Intellekt und Intuition auf einzigartige Weise verbinden, hieß es zur Begründung der Auszeichnung. Als Interpret der Wiener Klassiker erlangte der 1931 geborene Brendel Weltruhm, seine Aufnahmen der Klavierwerke von Beethoven und Franz Schubert bestechen durch analytische Klarheit und pianistische Brillanz ebenso wie durch Poesie und subtilen Klangsinn, so die Jury.
 
Brendels internationale Karriere begann 1949 mit einem Preis beim Busoni-Wettbewerb in Bozen. Über mehr als fünf Jahrzehnte hinweg feierte er danach auf den bedeutendsten Podien der Welt Triumphe. Mit einem Konzert im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins beendete er im Dezember 2008 seine aktive Pianistenlaufbahn. Der Duisburger Musikpreis wird seit 1990 verliehen und gilt herausragenden Leistungen im Bereich der Musik und des Musiktheaters. Preisträger der letzten Jahre waren der Komponist Tan Dun, der Dirigent Michael Gielen, der Bariton Dietrich Fischer-Dieskau und 2008 die Choreographin Pina Bausch.
 
 
Entscheidung über Denkmal für Opfer der NS-Militärjustiz
 
Jury stellt den Sieger-Entwurf am kommenden Montag in Köln vor
 
Köln - Die Entscheidung über den Wettbewerb über das Kölner Denkmal für Opfer der NS-Militärjustiz fällt an diesem Wochenende. Die Jury wird nach Angaben der Stadt am kommenden den Siegerentwurf auf einer Pressekonferenz im NS-Dokumentationszentrum vorstellen. Dabei besteht auch die Gelegenheit, sich über alle 12 eingereichten Entwürfe zu informieren. Den Vorsitz in der Jury hat die Wissenschaftlerin Stefanie Endlich von der Universität der Künste in Berlin als Expertin für Erinnerungskultur und Denkmale sowie Kunst im öffentlichen Raum. An dem Wettbewerb hatten sich insgesamt 14 Künstler aus Düsseldorf, Kassel, Paris, New York, Mönchengladbach, Mailand, Los Angeles und Kiew beteiligt.
 
Im Zentrum der Domstadt am Appellhofplatz soll das Denkmal als "einprägsames Kunstwerk" aufgestellt werden, hatte der Kölner Stadtrat im November letzten Jahres entschieden. Das Denkmal soll "eine Würdigung für diese spezifische Opfergruppe" darstellen und sowohl an die Soldaten erinnern, die sich dem Krieg verweigerten und deshalb zum Tode verurteilt wurden, als auch an die zivilen Kriegsgegnerinnen und -gegner, die Opfer der NS-Sonderjustiz waren. Für das Denkmal stehen 80.000 Euro zur Verfügung, 10.000 Euro davon kamen als Spenden zusammen.
Die Einweihung des Denkmals ist für den 1. September geplant. Alle Entwürfe werden vom kommenden Dienstag an bis zum 10. Mai im NS Dokumentationszentrum ausgestellt.


Filmemacher für Sozialreportage zu Altersarmut ausgezeichnet
 
Bielefeld/Hamburg - Für ihre Sozialreportage "Arm und alt - Wenn die Rente nicht reicht", sind die beiden Hamburger Filmemacher Carsten Rau und Hauke Wendler am Freitagabend in Bielefeld mit dem Regine-Hildebrandt-Solidaritätspreis ausgezeichnet worden. Der Preis ist insgesamt mit 20.000 Euro dotiert. Der für die ARD gedrehte Film zeigt nach Angaben der Jury eine zur Normalität gewordene alltägliche Entbehrung, die der Gesamtgesellschaft "ein beschämendes Armutszeugnis" ausstellt. Den beiden Autoren sei es gelungen, "höchst schlichte, keineswegs ungewöhnliche Fallbeispiele drohender oder längst vollzogener Altersarmut ins Bild zu bringen", hieß es bei der Übergabe der Auszeichnung. Der Preis wird seit 1997 vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten unter anderem der katholische Sozialethiker Friedhelm Hengsbach und der CDU-Poltiker Heiner Geißler.