Der Vater von Sherlock Holmes wird 150
Arthur Conan Doyle wurde am 22. Mai 1859 geboren -
Der Schweizer Ort Meiringen hält die Legende seines Meisterdetektivs lebendig "Detection is, or ought to be, an exact science, and should be treated in the same cold and unemotional manner. You have attempted to tinge it with romanticism, which produces much the same effect as if you worked a love-story or an elopement into the fifth proposition of Euclid."
Edinburgh/Meiringen - Der Vater des wohl meisterlichsten aller Meisterdetektive, Sherlock Holmes, wird heute 150 Jahre alt. Arthur Conan Doyle wurde am 22. Mai 1859 im schottischen Edinburgh geboren. Seine Sherlock Holmes-Geschichten wurden in über 50 Sprachen übersetzt und als Filme, Theaterstücke, Hörspiele, Comics und sogar im Ballett verarbeitet. In einer Jesuiten-Schule erzogen studierte er danach am Stonyhurst College. Freunde und Lehrer dienten Doyle später als Vorlage für seine Roman-Figuren - beispielsweise hießen zwei Jungen Moriarty. Genau den Namen gab Conan Doyle später dem ewigen Widersacher des Meisterdetektivs. Doyle studierte in Edinburgh Medizin, heiratete 1884 Louise Hawkins und machte ein Jahr darauf
Dramatisches Ende?
Das Schweizer Dorf Meiringen, rund 30 Kilometer östlich von Interlaken, hält die Legende von
Eine Gedenktafel aus Bronze an der Abfahrtstelle der Drahtseilbahn, mit der die Besucher in zehn Minuten zum Ort des grausigen Geschehens hochgezogen werden, erinnert an den Sturz. Die Tafel haben Mitglieder der ehrwürdigen Londoner Sherlock-Holmes-Gesellschaft gestiftet, die sich alle paar Jahre in Meiringen trifft, um auf den Spuren des Meisterdetektivs zu wandeln. Doch Conan Doyles Leser wollten sich nicht mit dem schrecklichen Ende ihres literarischen Helden abfinden. Sie veranstalteten nach Erscheinen dieses letzten Falls einen solchen Wirbel, daß sich der Autor gezwungen sah, seine Romanfigur wieder auferstehen zu lassen. Er konnte sich bei dem gefährlichen Sturz angeblich an ein Felsplateau klammern und retten. Conan Doyle schrieb danach noch rund 45 weitere Romane über Sherlock Holmes, dessen Name bekannter ist, als der seines Autors.
Dem wiedererstandenen Holmes zur Ehre
Zu dessen Erinnerung steht in Meiringen am Conan Doyle Square eine lebensgroße Statue des stets nobel gekleideten Meisterdetektivs. Die Bronzestatue stammt aus der Werkstatt des englischen
In den Geschäften im Zentrum von Meiringen gibt es Bilder des Helden, seine überdimensionalen Lupen, die legendären Tabakpfeifen, seine Romane und natürlich die unverwechselbare Mütze zu kaufen. Wer sich als Tourist länger auf die Fährte des Detektivs begeben will, läßt sich im Hotel Sherlock Holmes nieder. Gästezimmer tragen Namen von Gestalten aus den Kriminalstories, in den Räumen hängen Porträts der Romanfiguren, es gibt Krimi-Events und Krimi-Dinner und selbstverständlich haben auch die Eisdielen und Restaurants des Örtchens Meiringen einiges auf der Speisekarte, das auf den Meisterdetektiv zurückgeht. Und manchmal wünscht man sich bei der Interpretation dessen, was auf dem Teller gelandet ist, die grandiose Kombinationsgabe von Holmes. Weltweit gibt es übrigens über 200 Sherlock Holmes-Gesellschaften, von denen nicht wenige regelmäßig in das Schweizer Bergdorf kommen, um ihrem Idol und dessen Schöpfer zu huldigen.
Doyle wurde 1902 zum Ritter geschlagen und konnte seinem Namen den dazugehörigen "Sir" voranstellen. 1900 und 1906 kandidierte er erfolglos für das britische Parlament. Der Autor starb am 7. Juli 1930 an einer Herzkrankheit in seinem Haus in Windlesham im englischen Sussex.
Das Sherlock-Holmes Museum in Meiringen ist von Mai bis September dienstags bis sonntags von 13.30 bis 18.00 Uhr geöffnet. Von Oktober bis Ende April ist es mittwochs bis sonntags von 16.30 bis 18.00 Uhr offen. Der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 4, für Kinder 3 Schweizer Franken.
Redaktion: Frank Becker |