
Trotz mehr Geld – weniger Kultur?
Holk Freytag für die Intendantengruppe zum Jahresende ein kulturpolitisches Resümee:
„Die Streichung von Kulturausgaben zur Konsolidierung eines öffentlichen Haushaltes ist immer eine politische Spiegelfechterei – sie wird zur widersinnigen Verantwortungslosigkeit in Zeiten steigender Steuereinnahmen. In Thüringen beispielsweise machen die Kulturausgaben nur 0,1 % der Gesamtausgaben aus; wer hier den Hebel zur Konsolidierung eines Landeshaushaltes ansetzt, handelt ohne Vernunft oder aus Populismus.
Wir sind äußerst verwundert darüber, dass nun angesichts der Wirtschaftsprognosen und der steigenden Steuereinnahmen in Thüringen und anderswo an einstmals beschlossenen Sparmaßnahmen unbeeindruckt festgehalten wird; dieses Vorgehen ist politisch entblößend.
An vielen Orten der Bundesrepublik gilt es, Einrichtungen einer weltweit beispiellosen Kulturlandschaft zu erhalten und ganz speziell die besondere Bedeutung von Kultur in kleineren Städten zu bewahren. Wenn in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit das letzte Theater schließt, dann bleiben die Menschen ohne kulturelle Identifikation und kulturelle Heimat allein.“
Holk Freytag, Vorsitzender der Intendantengruppe, Intendant Staatsschauspiel Dresden
Holk Freytag
Staatsschauspiel Dresden
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Weitere Funktionen:
• seit 1997 Vorsitzender des Künstlerischen Ausschusses im Deutschen Bühnenverein
• seit 1997 stellv. Vorsitzender der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein
• seit 2001 Vorsitzender der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein