Vampirisch gut! Krimileser kennen Oliver Buslau als Schöpfer des Privatdetektives Remigius Rott und als Autor vieler anderer Kriminalromane. Der Wuppertaler Detektiv Rott ermittelt im Bergischen Land. In Buslaus jüngstem Werk tut das die Journalistin Gardis Schönborn in Köln. Sie hatte freischaffend für ein Kölner Stadtmagazin interessante Zeitgenossen proträtiert, durch eine längere Krankheit aber diesen Job verloren. Um wieder ins Geschäft zu kommen, brauche sie eine außergewöhnliche Geschichte, meint ihr Chefredakteur. Da trifft es sich gut, daß sie zufällig einen alten Studienkollegen im Café wiedertrifft. Der ist inzwischen Musikwissenschaftler und weiß von einem geheimnisvollen Pianisten namens Luc D´Auber, der selten eines seiner wundersamen Konzerte geben soll, von dem aber kaum jemand irgendetwas weiß. Nicht einmal Tonträger gibt es von ihm. Es ist so gut wie unmöglich, Karten zum Konzert zu ergattern, da sie blitzschnell ausverkauft sind. Das reizt Gardis. Sie will ihn interviewen und ins Konzert, denn wie es der Zufall so will, spielt er dieser Tage in Köln.   Der Veranstalter kann ihr nicht weiterhelfen. Auch dieses Konzert ist ausverkauft. Die Presse ist nicht zugelassen. Gardis überredet einen Bekannten, einen gewieften Privatdetektiv, den Pianisten nach dem Konzert zu verfolgen, um seine Adresse zu erfahren. Doch so einfach wird es nicht. Gardis findet sich auf einmal im Köln des neunzehnten Jahrhunderts wieder. Eine schauerliche Reise wird das, denn die führt sie immer wieder zum Melaten, einem der größten Friedhöfe Deutschlands. Ihre Recherchen führen sie noch weiter zurück, bis zu den alten Ägyptern, ja bis zu Adam und Eva. Sie lernt seltsame Zeitgenossen kennen, die Geschichten von Vampiren kennen und Graf Dracula, den bösen Geist vieler Horrorfilme für einen Witz halten. Der wahre Vampirismus hat seine Wurzeln im fernen Osten und seine Zentrale in Köln.   Eine lange verschollene Sinfonie eines vatikanischen Komponisten könnte dem Bösen ein Ende bereiten. Ist der legendäre Pianist Luc D´Auber, zu dem Gardis sich so hingezogen fühlt, der Schlüssel? Eine Geschichte um Vampirismus, Liebe und die heilende Kraft der Musik. Es ist Oliver Buslaus erster Fantasyroman, mit dem er uns das historische Köln und seine Kirchengeschichte näher bringt, und in dem er faszinierend über Musik zu schreiben weiß. Kein Wunder, hat er doch selber Musikwissenschaft studiert. Eine spannende Geschichte. Eine Mischung aus Krimi und Fantasy, mit exzellent dargestellten Charakteren, viel Action, schnell erzählt und einem wahrlich fantastischen Plot. Genau das richtige, um an einem trüben Tag durchgelesen zu werden. Hat man einmal angefangen, kann man es sowieso nicht mehr aus der Hand legen.

Oliver Buslau Der Vampir von Melaten   © 2009 Emons Verlag   336 Seiten, Broschur - ISBN: 978-3-89705-669-5 € 9,90   Weitere Informationen unter: www.oliverbuslau.de www.emons-verlag.de