Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Schloß Rheydt würdigt Lotte Reiniger mit Ausstellung
 
Mönchengladbach - Das Städtische Museum Schloß Rheydt zeigt vom 31. Oktober bis zum 27. Februar nächsten Jahres die Ausstellung "Mit zaubernden Händen geboren ...". Die Schau würdigt die 1899 in Berlin geborene Künstlerin Lotte Reiniger, die früh zum Scherenschnitt fand und dieses Medium zur Kunstform brachte. Reiniger sei zudem auch eine fantasievolle und erfindungsreiche Schattenspielerin gewesen, hieß es in einer Ankündigung der Ausstellung.
 
Ganz besonders eng verbunden ist ihr Name auch mit dem frühen Film. Ihr "Abenteuer des Prinzen Achmed" gilt als erster abendfüllender Animationsfilm der Filmgeschichte überhaupt, so die Aussteller. Die Ausstellung gibt mit einer Fülle von Originalobjekten einen Überblick über alle drei Werkbereiche der Künstlerin, darunter auch Exponate, die zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden. Im Mittelpunkt stehen Arbeiten Reinigers zu Mozart, der wohl ihr Lieblingsthema war.
 
Zu sehen sind unter anderem die Scherenschnittfolgen "Die Hochzeit des Figaro" und der "Papageno", einer ihrer schönsten Filme und zugleich einer der ersten Musikfilme. Die Schau ist ein Kooperationsprojekt mit dem Stadtmuseum Tübingen, das den Nachlaß Lotte Reinigers verwahrt. Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit drei der schönsten Scherenschnitt-Serien der Künstlerin. Lotte Reiniger starb 1981 in Dettenhausen. Das Düsseldorfer Filmmuseum zeigt Scherenschnitte von Reiniger und einen Film der Künstlerin in seiner Dauerausstellung.
 
Die Ausstellung im Schloss Rheydt ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Heine-Institut würdigt Honoré de Balzac
 
Düsseldorf - Das Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf zeigt seit Sonntag in Zusammenarbeit mit dem Institut Francais eine Ausstellung zu Person und Werk des französischen Schriftstellers Honoré de Balzac. Die bis zum 14. November laufende Schau trägt den Titel "Balzac und Deutschland - Deutschland und Balzac". Balzac (1799 bis 1850) zählt heute in Frankreich zu den größten Schriftstellern und wurde auf dem berühmten Friedhof Père Lachaise beigesetzt. Nur wenige wissen, das er in seinem Werk stark von der deutschen Romantik eines E.T.A. Hoffmann beeinflußt war, hieß es zum Auftakt der Schau.
 
Mit ein Grund für die Ausstellung im Heine-Institut sei, daß Balzac seit 1832 mit Heinrich Heine eng befreundet war, so Instituts-Leiter Bernd Kortländer bei der Eröffnung. Zu sehen sind zahlreiche Exponate aus eigenem Bestand sowie aus dem Pariser Balzac-Museum. Dazu kommen historische Stadtansichten, Pläne und Eisenbahnkarten aus Frankreich und Deutschland, die auch Balzacs Reisen dokumentieren sollen. Einmal, so Kortländer, sei der Schriftsteller auf einer Reise nach Rußland auch kurz für einen Stop in Düsseldorf gewesen. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Festival "Heimspiel" zur zeitgenössischen Theaterpraxis
 
Köln - In Kooperation mit dem Schauspielhaus in Köln veranstaltet die Kulturstiftung des Bundes vom 29. März bis zum 3. April nächsten Jahres das Festival "Heimspiel 2011" zur zeitgenössischen Theaterpraxis. Wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten, richtet sich das Festival an Künstler und Theoretiker, etablierte Theater und die freie Szene. "Heimspiel 2011" wolle Produktionen von deutschen und internationalen Theaterschaffenden präsentieren, die an der Schnittstelle zwischen Intervention, Theater, Performance und politischem Aktionismus arbeiteten, hieß es in der Ankündigung.
 
Beim Festival sind zudem Workshops für Theaterprofis zur Entwicklung neuer Theaterformen geplant. Der Fonds Heimspiel, den die Kulturstiftung des Bundes 2006 eingerichtet hat, wird nach fünfjähriger Laufzeit im Oktober kommenden Jahres enden. In diesem Zeitraum wurden über 50 Projekte von Stadt- und Staatstheatern gefördert. Sie setzten sich allesamt mit der urbanen und sozialen Wirklichkeit ihrer Stadt auseinander und beteiligten die Bevölkerung am Entstehungsprozeß künstlerischer Arbeiten.
 
"Heimspiel 2011" wird nach Angaben der Veranstalter eine Bilanz des fünfjährigen Projekts ziehen und die Diskussion über das Stadttheater der Zukunft fortsetzen. Mehr als 100 geladene Gäste aus Theater, Kunst, Architektur, Theaterwissenschaft und Soziologie werden für sechs Tage nach Köln kommen, um Erfahrungen auszutauschen und biografische Theaterprojekte, dokumentarische Arbeiten sowie Installationen und Aktionen im Stadtraum vorzustellen. Die Profi-Workshops sollen von bekannten Theatermachern und Kollektiven wie etwa SIGNA oder Rimini-Protokoll durchgeführt werden.
 
Die Ausschreibung zur Teilnahme an den Workshops ist ab dem 1. Dezember unter der Internet-Adresse www.heimspiel2011.de zu finden. Das genaue Programm wird im Januar 2011 veröffentlicht.
 
Redaktion: Frank Becker