Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt



Rheinischer Museumstag zur Zukunft der Museen in Zeiten der Finanzkrise
 
Köln - Im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln findet am 6. Juni der diesjährige Rheinische Museumstag statt. Der Titel der Veranstaltung laute "Abbruch, Aufbruch, Umbruch? Die Zukunft der Museen in Zeiten der Finanzkrise", teilte eine Sprecherin des Verbandes Rheinischer Museen  mit. Viele Museen litten heute unter massiven finanziellen Einbußen, hieß es in der Ankündigung weiter. Immer wieder würden auch Museumsschließungen erörtert. Zwar seien Museen für viele Kommunen ein Aushängeschild ihres kulturellen Engagements. Dennoch zähle ihre Finanzierung nach wie vor zu den freiwilligen Leistungen der Träger und gehöre noch immer nicht zu den Pflichtaufgaben der Politik.
 
Länder und Gemeinden geben nach Angaben des Verbandes nur 1,9 Prozent ihrer Haushaltsmittel für die Kulturfinanzierung aus. Einsparen erbringe eine kaum spürbare Wirkung und trage in nur geringem Maß zur Haushaltskonsolidierung der Kommunen bei. Unübersehbare Folge der Sparpolitik aber seien Auszehrung und drohender Substanzverlust der öffentlichen Museen. Viele von ihnen könnten ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen oder seien gar in ihrer Existenz gefährdet, hieß es weiter.
 
Museen seien jedoch Orte für die Aufbewahrung gesellschaftlich relevanter Objekte und präsentierten und vermittelten das kulturelle Erbe. Sie seien zudem Stätten kultureller Bildung und des interkulturellen Dialogs. Der Rheinische Museumstag will eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation der Museen und der Diskussion von neuen Wegen und Konzeptionen. Zu den Referenten zählen der Präsident des Deutschen Museumsbundes, der Kulturdezernent des Deutschen Städtetages, Klaus Hebborn, die Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Rheinland, Milena Karabaic, Museumsdirektoren aus Altena, Frankfurt, Remscheid und Telgte sowie der Kölner Kulturdezernent, Georg Quander.
 
 
Arp-Museum in Remagen zeigt biomorphe Plastiken
 
Remagen - "Biomorph" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Freitag im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen eine umfassende Ausstellung zu Positionen der "Biomorphen Plastik" zeigt. Künstlerischer Ausgangspunkt ist Hans Arp, der als der wegweisende Protagonist der organischen Abstraktion gilt, die sich an den ständigen Entstehungs- und Wandlungsprozessen der Natur orientiert. Seine Arbeiten, besonders seine Plastiken inspirieren die Kunst seither, so das Museum zum Auftakt der bis zum 22. Januar laufenden Schau. 
 
In der jüngsten Gegenwart beginnen Künstler weltweit erneut, die Thematik des "Organischen" und des "Biomorphen" inhaltlich und formal neu zu interpretieren. Durch die spannungsvolle Gegenüberstellung mit zeitgenössischen Positionen wird die große Bedeutung und Aktualität Hans Arps in diesem Kontext einmal mehr offensichtlich. Arp findet seine Dialogpartner in den Werken von 18 national und international bedeutenden Künstlern und Künstlerinnen. Darunter Louise Bourgeois, Tony Cragg, Bodo Korsig, Maix Mayer, Wilhelm Mundt, Ernesto Neto oder Thomas Rentmeister.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Anwälte fordern Einbeziehung der Loveparade-Opfer bei Entschädigungsregelung
 
Duisburg/Düsseldorf - Zu der am Freitag bekannt gewordenen Vereinbarung der Versicherung AXA und der Stadt Duisburg zur Entschädigung der Angehörigen von Opfern bei der Loveparade-Katastrophe im vergangenen Jahr in Duisburg hat die Kanzlei Baum Reiter & Collegen am Freitag in Düsseldorf kritisiert, daß die Vereinbarung zwischen der Versicherung und der Stadt Duisburg ohne Mitwirkung der Opfer und deren anwaltliche Vertreter zustande gekommen ist. Die jetzt gefundene Vereinbarung könne nur ein Angebot sein, hieß es aus der Kanzlei.
 
Die Anwälte kritisierten weiter, daß der Inhalt der gefunden Vereinbarung bislang noch nicht bekanntgegeben worden sei. "Auf jeden Fall muß das mitverantwortliche Land als dritter Beteiligter an einer Entschädigungsregelung teilnehmen, die den berechtigten Ansprüchen der Opfer jetzt und in Zukunft Rechnung trägt", hieß es in der Erklärung weiter. Bei der Loveparade-Katastrophe am 24. Juli letzten Jahres waren 21 Menschen ums Leben gekommen, rund 500 wurden verletzt.
 
 
Klaus Zehelein bleibt Präsident des Deutschen Bühnenvereins
 
Köln/Erfurt - Bei der Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins in Erfurt ist am Freitagabend der bisherige Präsident Klaus Zehelein in seinem Amt bestätigt worden. An der Spitze des Verbandes steht damit weiterhin eine der wichtigsten Theaterpersönlichkeiten Deutschlands, hieß es in einer Mitteilung des Bühnenvereins in Köln. Zehelein ist seit 2003 Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Von 1991 bis 2006 war er Opernintendant an der Staatsoper Stuttgart. Davor war er unter Michael Gielen Operndirektor in Frankfurt.
 
Seit 2006 ist Zehelein zudem Präsident der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München. Außerdem wurde der Vorsitzende der Intendantengruppe neu gewählt. Neuer Vorsitzender ist Ulrich Khuon, der Intendant des Deutschen Theaters Berlin. Er folgt dem langjährigen Vorsitzenden Holk Freytag nach, dem früheren Intendanten des Staatsschauspiels Dresden, der mittlerweile Intendant der Bad Hersfelder Festspiele ist.

Römisch-Germanisches Museum präsentiert ägyptische Gärten
 
Köln - Das Römisch-Germanische Museum in Köln zeigt seit dem Wochenende die Ausstellung "Ägyptische Gärten". Gärten seien Lebensträume, nicht zufällig beginne das Leben des Menschen im Garten Eden, im Paradies, hieß es zum Auftakt der bis zum 6. November laufenden Schau. Zu Zeiten der Pharaonen weckten künstlich und kunstsinnig angelegte Gärten Sehnsucht und Hoffnung - auch auf ein Leben in den Gärten des Jenseits, so die Ausstellungsmacher weiter. 
Der Nil war die Lebensader Ägyptens. Das jährliche Hochwasser ermöglichte die Bewässerung der Felder, der fruchtbare Nilschlamm gewährte reichen landwirtschaftlichen Ertrag. Die üppige Vegetation der Ufer bot Land- und Wassertieren Schutz und Nahrung. Im pharaonischen Ägypten bedeutete es neben Luxus auch zugleich einen ungeheuren Aufwand, Gärten zu unterhalten. Neue Forschungen lassen sehr unterschiedliche Gartenformen erkennen.
Es gab königliche Palastgärten, heilige Haine in den Tempelbezirken, reich gestaltete Gärten in den Residenzen hoher Verwaltungsbeamter, Weingärten und Nutzgärten bei privaten Wohnhäusern. Gärten waren Orte der Erholung, der Muße und der Zerstreuung. Die Ausstellung spürt unterschiedlichen Gartenentwürfen an Hand jüngster Ausgrabungen in Ägypten nach.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, jeden ersten Donnerstag im Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker