Taler, Taler... - Von Klondyke bis nach Afrika

Carl Barks - "Onkel Dagobert 12"

von Frank Becker

© Disney
Selbst gute Büffel sind schlechte Büffel,
wenn man sie ohne Sattel reitet.
Dagobert Duck



Taler, Taler...

Von Klondyke bis nach Afrika


Frisch aus der Druckerei auf dem Tisch liegt Band 12 der Ehapa-Reihe mit Onkel-Dagobert-Geschichten aus der Feder von Carl Barks. Wie immer opulent und vergnüglich und, so beschwört es auch der Klappentext, in der großartigen Übersetzung der einzigartigen Dr. Erika Fuchs, die den deutschen Ausgaben der Barks-Comics ihren unverwechselbaren Sprachduktus und Humor mitgab. Wenn da nicht Seite 152 wäre. Hier nämlich hat Herausgeber Wolf Stegmaier seiner rechten Hand und logistischen Stütze Johnny A(bstauber) Grote, über viele Jahre auch verantwortungsvoller Verwalter des Finanzimperiums der D.O.N.A.L.D., einen kleinen internen Spaß gewidmet. Muß auch mal sein.

Auch sonst unterscheidet sich Band 12 – nicht in Qualität und Umfang, notabene – ein wenig von seinen Vorgängern. Wer sich nämlich mittlerweile daran gewöhnt hatte, hie und da eine Daniel-Düsentrieb-Episode eingestreut zu finden, muß sich diesmal umstellen. Wenn auch nicht Düsentrieb, so ist dennoch ein Erfinder mit auf dem Plan, der Physiker Doktor Spinnhirn, dessen geheimnisvoller schwarzer Kasten auch von Düsentrieb hätte stamen können. Doch auch für reichlich weiteren Ersatz durch wesentlich mehr One-Pager ist gesorgt (darunter der oben erwähnte Tribut), und die großen klassischen Geschichten „Das Geheimnis der Eisenbahnaktien“, „Das Geheimnis des schwarzen Kastens“, „Die Riesenroboter“, Alaska-Katastrophe“, „Das Münstermännchen“ und „Heia Safari“. Sie führen uns in dem wie immer schwelgerisch ausgestatteten Band durch lange vermißte Abenteuer. Wir begegnen allen wichtigen Rivalen des Entenhausener Nabob Dagobert Duck, denn ein Fantastilliardär hat natürlich Neider, und so versuchen es wieder und wieder die Panzerknacker, Shandy Schofel, Mac Moneysac und den Konsul von Brutopia, der mit Hilfe des schwarzen Kastens versucht an Dagoberts Reichtümer zu kommen.

Was täte wohl Dagobert Duck, wenn er nicht seinen selbstbewußten Neffen Donald und dessen pfadfinderschlaue Neffen Tick, Trick und Track hätte. Mit deren Hilfe nämlich kann nach wilden Verfolgungsjagden, gefährlichen Fluchten und abenteuerlichen Attacken immer wieder das Schlimmste abgewendet werden. Es ist ein Phänomen, dass die von Carl Barks erdachten und von Erika Fuchs ins Deutsche übertragenen Geschichten nie langweilig werden, so oft man sie auch anschaut und liest. Barks´ Erfindungsreichtum und Liebe zum skurrilen Detail spiegeln sich in jedem Blatt. Ab heute am Kiosk!


Carl Barks - Onkel Dagobert (12)
© 2012 Disney Enterprises, Inc., 156 Seiten, gebunden, durchweg farbig illustriert, Quellenverzeichnis,  ISBN: 978-3-7704-3521-0 
24,95 € (D)