Bridget Riley im Museum für Gegenwartskunst Siegen

Die Künstlerin bekommt am 1.7.2012 den Rubenspreis der Stadt

von Andreas Rehnolt
Siegener Museum präsentiert ab 1. Juli
Werke von Bridget Riley
 
Die britische Künstlerin erhält den 12. Rubenspreis der Stadt Siegen


Bridget Riley, Between, 1989 - Foto © Museum für Gegenwartskunst

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as Museum für Gegenwartskunst in Siegen präsentiert vom 1. Juli bis zum 21. Oktober Werke der britischen Künstlerin Bridget Riley. Ihr Werk wird dominiert von Streifen, Kurven, Rauten und Bögen, die exakt angeordnet werden. Die überwiegend großformatigen Bilder entstehen in einem mehrere Monate umfassenden Prozeß. Die 1931 geborene Riley, die am 1. Juli auch den 12. Rubenspreis der Stadt Siegen für ihr Lebenswerk erhält, wird in der Ausstellung brandneue Bilder präsentieren und mit Wandarbeiten überraschen.
Riley untersucht in ihrer Malerei konsequent das Phänomen des Sehens und behandelt damit die große Frage der abendländischen Kunst: Wie nehmen wir die Welt wahr und wie wird daraus ein Bild? Riley gehört zu den profiliertesten Vertreterinnen der Op-Art. Nachdem sie zunächst Bilder im pointillistischen Stil malte, befreite sie sich Anfang der 1960er Jahre aus einer Schaffenskrise, indem sie die gerade Linie als "eine der fundamentalsten Formen" überhaupt begriff.
Sie wurde zu einer Art Grundlagenforscherin der "reinen, ungehinderten Wahrnehmung", so die Kuratoren der Schau. Eine unmittelbare Bildwirkung erzielte Riley mit einfachsten Formen, die beim Betrachten in Bewegung versetzt erscheinen und den Rezipienten optisch verunsichern. Die Ausstellung in Siegen wird neben imposanten, exakt ausgeführten Gemälden ab den 1980er Jahren auch vier monumentale Wandarbeiten präsentieren, die Riley speziell für die Räume des Museums entworfen hat.
Der 1955 gegründete Rubenspreis der Stadt Siegen gehört zu den renommiertesten internationalen Kunstpreisen. Er wird alle fünf Jahre einem Maler oder einem Graphiker zugesprochen, die sich im europäischen Kunstschaffen durch ein wegweisendes künstlerisches Lebenswerk ausgewiesen haben. Die Auszeichnung erinnert an den Maler-Diplomaten Peter Paul Rubens, der den Gedanken europäischer Einigung in seinem Lebenswerk ausgedrückt hat, lange bevor er politische Realität werden konnte.
Peter Paul Rubens - in Siegen geboren - hat als Hauptmeister der europäischen Barockmalerei jene künstlerischen und europäischen Maßstäbe gesetzt, denen die Preis-Verleihung seit 1957/58 verpflichtet ist. Frühere Preisträger waren unter anderem Francis Bacon, Antoni Tápies, Emil Schumacher, Lucian Freud, Maria Lassnig und Sigmar Polke.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker