| 
 Rollender Kies Dahlien, rote Sterne an der Hauswand, Euer Bild im Herzen des Reisenden Und das der Großmutter am Zaun, Und den Menschen ein Wohlgefallen In altdeutscher Schrift in der Kirche Zu Willkischken noch aus der Zeit, als die Memel Völker verband. Es sei nicht weit von hier nach Bittehnen. Brennende Sonnen, Rollender Kies, Erntemaschinen in Wolken aus Staub, tropfender Schweiß. Endlos streckst du dich, Memel, Endlos deine glänzenden Auen, Endlos der Weg bis zu Grigoleits Hof. Nur noch dreihundert Meter, Der letzte Tropfen Wasser In den trockenen Mund, Rechts das verfallende Schulhaus, Links die Einfahrt ins Paradies. Mindaugas ist jetzt hier der König, Seine Frau tischt Köstliches auf. Einsam liegt nun der Hof, einer Der wenigen, die deutscher Wahn Übrigließ. Keine singenden Mädchen Mehr auf dem Weg zu den Nachbarn, Alle friedlich vereint in den Gräbern Unterm Rombinus, wo sie beten Für unsere Zukunft. Wolf Christian von Wedel Parlow (7.8.2012 - Erstveröffentlichung in den Musenblättern) | 


