Albert Camus…und ein bißchen kalter Rauch

Eine Ausstellung im Institut franςais, Düsseldorf

von Anne-Kathrin Reif

Hotel Ollier - Foto © Christian von Alvensleben

Albert Camus…und ein bißchen kalter Rauch
 
von Anne-Kathrin Reif
 
In seinen letzten Lebensjahren verbrachte Camus viel Zeit in seinem Haus in Lourmarin, das er vom Nobelpreisgeld hatte kaufen können. Daß er selber am Herd stand, um sich sein Mittagessen zuzubereiten, wenn er sich wieder für Wochen dorthin allein zurückgezogen hatte, konnte ich mir nie so recht vorstellen. Er wird wohl täglich irgendeinen örtlichen Gasthof aufgesucht haben, dachte ich mir, von denen es, zumal im Winter, nicht viele gegeben haben dürfte. Und plötzlich nimmt dieser Ort Gestalt an:
„Häufig speiste er im Hotel Ollier, das der deutsche Fotograf Christian von Alvensleben 1972 zum ersten Mal besuchte. Der Ort war wie unberührt seit Camus’ tödlichem Verkehrsunfall im Jahre 1960: gelbe nackte Räume, altmodische Ausstattung des Flurs, der Küche, der Wände… Diese Räume voller Erinnerungen erschienen dem Fotografen, als habe Camus gerade den Raum verlassen, als läge noch eine Spur kalten Zigarettenrauchs in der Luft.”
 
Mit diesen Worten kündigte das Institut franςais in Düsseldorf eine Ausstellung mit den 1974 entstandenen Fotografien von Christian von Alvensleben und dem schönen Titel „Albert Camus… und ein bißchen kalter Rauch” an, die es anläßlich des 100. Geburtstags von Albert Camus (7. November 1913 -4. Januar 1960) zeigt.
 
Information: Institut franςais (Galeriebibliothek), Bilker Str. 9, in Düsseldorf,
22. April bis 15. Juni. Öffnungszeiten: mo 15 bis 18.30 Uhr, di-fr 11 bis 18.30 Uhr, sa 11 bis 14 Uhr.
 
Foto: Christian von Alvensleben
 

 © 2013 Anne-Kathrin Reif - Übernahme aus „365 Tage Camus" mit freundlicher Erlaubnis
Redaktion: Frank Becker