Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen

Ausstellung mit Bildern der Illustratorin Anne Hofmann in Troisdorf
 
Troisdorf/Berlin - Das Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf zeigt ab dem 31. August Bilder der Illustratorin Anne Hofmann. Die Berliner Künstlerin hatte das diesjährige Troisdorfer Bilderbuchstipendium gewonnen. Eine unabhängige Jury wählte ihr Bilderbuchprojekt mit dem Titel "Osman, der Angler" aus über 80 Einsendungen aus, hieß es vor der Eröffnung der bis zum 16. Oktober dauernden Schau.
Osman ist ein älterer Mann, der sich mit seinem früheren Sesamkringel-Karren und einer langen Angel in Istanbul daran macht, Fische zu fangen. Aber bis er den ersten an der Angel hat, muß er - begleitet von zwei hungrigen Möwen - allerhand Anderes aus dem Wasser holen. Weggeworfenes, Vergessenes oder Verlorenes. Daraus macht er irgendwelche Sachen, die sich die Leute gerne mit nach Hause nehmen. Am Ende dann fährt Osman mit den beiden ausgehungerten Möwen hinaus in den Bosporus und angelt dann endlich auch echte Fische.
Die Ausstellung zeigt die Illustrationen, die Hofmann während ihrer Aufenthalte in der Stipendiatenwohnung des Museums und im Künstlerhaus Lukas gestaltete und verdeutlicht anhand von Skizzen und dem Storyboard den Entstehungsprozess des Buches. Eine Auswahl weiterer Bilder ermöglicht einen Überblick über Hofmanns sonstiges Schaffen. Kinderarbeiten von Troisdorfer Schülerinnen und Schülern schließlich veranschaulichen ihre Arbeit mit Schulklassen im Troisdorfer Bilderbuchmuseum.
Die Geschichte "Osman, der Angler" gibt es als Bilderbuch. Es ist im Aladin Verlag erschienen und mit ISBN: 978-3-8489-0056-5 für 12,90 Euro im Buchhandel erhältlich.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstsammlung NRW präsentiert Installation von Zilvinas Kempinas
 
Düsseldorf - Die Kunstsammlung NRW-K20 in Düsseldorf zeigt ab dem 5. September die Installation "Darkroom" des litauischen Künstlers Zilvinas Kempinas. Wie eine Sprecherin des Museums am Mittwoch mitteilte, hat der Künstler die Installation für die Kunstsammlung geschaffen. Bei dem Werk erscheinen - in rotes Licht getaucht - Objekte und Strukturen wie Bilder in der Dunkelkammer eines alten Fotografen. Die Assoziation verweise auf einen Zustand zwischen Auflösung im Licht und Materialisierung an einem geheimnisvollen Ort, hieß es im Vorfeld der bis zum 12. Januar nächsten Jahres dauernden Schau.
Kempinas ist spätestens seit der Biennale von Venedig 2009 der internationalen Öffentlichkeit bekannt. Das Museum Tinguely in Basel widmet ihm zur Zeit eine große Überblicksausstellung. Souverän vereint der Künstler in seinen unterschiedlichen Werken Prinzipien von Konstruktivismus, Minimal Art, Op Art und Kinetik. Dies machte den in New York lebenden Künstler 2007 zu einem würdigen Träger des Calder-Preises. Die Installation "Darkroom" ist in der Kunstsammlung NRW-K20 zeitgleich mit der Ausstellung "Alexander Calder - Avantgarde in Bewegung" sehen und zu erleben. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr und jeden 1. Mittwoch/Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Langen Foundation zeigt erstmalig Werke von Jorinde Voigt
 
Neuss - Die Langen Foundation bei Neuss zeigt ab dem 1. September erstmalig Werke der Künstlerin Jorinde Voigt. Nach Angaben des Museums vom Mittwoch wird die Serie "Ludwig van Beethoven, Sonate 1-32" zu sehen sein, die im vergangenen Jahr entstanden ist. Seit einem Jahrzehnt arbeitet die 1977 geborene Künstlerin mit konzeptuellen Zeichnungen, die sie Notationen und Partituren nennt. Ihre Werke erinnern an die grafischen Partituren von Komponisten wie Iannis Xenakis oder Mauricio Kagel, ohne jedoch Anleitungen für eine Umsetzung ins Musikalische zu sein, hieß es in der Ankündigung der bis zum 2. Februar nächsten Jahres dauernden Schau. 
Die in Berlin lebende Künstlerin hat in ihrem Werk eine codierte Schreibweise entwickelt, um Phänomene unserer Welt in visuelle Kompositionen zu überführen. Seien die Prozesse noch so komplex, sie finden in den Systemen von Voigt ihre Ordnung. In poetischen Liniennetzen, mathematischen Rastern und musikalischen Mustern untersucht sie in ihren Zeichnungen Vorgänge unserer Wahrnehmung. Arbeiten der Künstlerin sind in den Sammlungen des Centre Pompidou Paris, des Museum of Modern Art New York, der Bundeskunstsammlung Bonn, des Kupferstichkabinetts Berlin, des Kunsthauses Zürich und der Staatlichen Graphischen Sammlung München vertreten.
 
Die Ausstellung ist montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "La qualité de l'ombre in Koblenz
 
Koblenz - Das Ludwig-Museum im Deutschherrenhaus in Koblenz zeigt seit Sonntag die Ausstellung "La qualité de l'ombre". Die bis zum 20. Oktober dauernde Schau vereint neun Künstler aus fünf Staaten Europas, hieß es am Mittwoch in einer Ankündigung des Museums. Die Idee zu dem Projekt entwickelten die Künstler Vincent Barré aus Frankreich, Richard Deacon aus Großbritannien und Julia Lohmann aus Deutschland. Das Trio lenkt damit bewußt den Blick auf die gemeinsame Erfahrung des Zweiten Weltkriegs, der einen Bruch in der künstlerischen Entwicklung Europas markiert.
Als Nachkriegsgeneration mittelbar betroffen, führen sie mit der Schau eine künstlerische Reflexion, in die sie jeweils Künstler aus der älteren und der neueren Generation involvieren, so eine Mitarbeiterin des Museums weiter. Die Ausstellung wolle aber auch deutlich machen, was Generationen und Ländergrenzen hinweg Europa eint und stärkt. Dabei scheint der gemeinsame Nenner aller neun beteiligten Künstler bei aller Differenz an künstlerischen Stilen und Aussagen in dem zu liegen, was man treffend als "europäische Moderne" bezeichnen kann. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10.30 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Akademie-Galerie Düsseldorf würdigt Gotthard Graubner mit Ausstellung
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Magier der Farbe" würdigt die Akademie-Galerie in Düsseldorf ab dem 27. September den im Mai verstorbenen international renommierten Künstler Gotthard Graubner. Der 1930 im Vogtland geborene Graubner studierte von 1954 bis 1959 an der Kunstakademie Düsseldorf und lehrte dort von 1976 bis 1998, hieß es am Freitag in einer Ankündigung der bis zum 26. Januar nächsten Jahres dauernden Schau. Graubner sei der Akademie bis zuletzt in besonderer Weise verbunden gewesen, so daß es eine Verpflichtung und Ehre bedeute, nach seinem Tod eine Gedenkausstellung zu veranstalten, erklärte eine Sprecherin der Akademie weiter.
In der Ausstellung würden ausgewählte Werke die Kultur der Farbgestaltung eindringlich vor Augen stellen, in der Graubner neue Wege gegangen ist. Es gebe in seiner Generation "wenige Koloristen seines Formats, was den Besuchern einen sinnlichen Genuß bereiten" werde, hieß es in der Ankündigung weiter. Zur Ausstellung wird ein Katalog erscheinen. Graubner war im Mai im Alter von 82 Jahren gestorben. Bis zuletzt hatte er in seinem Atelier auf der Museumsinsel Hombroich im rheinischen Neuss gearbeitet. Berühmt wurde der Künstler durch seine Farbkissenbilder. 
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker