Calder trifft Arp – eine künstlerische Wiedervereinigung

Alexander Calders »Hextopus« im Arp Museum Bahnhof Rolandseck

von Claudia Seiffert
Calder trifft Arp –
eine künstlerische Wiedervereinigung
 
Dauerleihgabe von Alexander Calders »Hextopus«
an das Arp Museum Bahnhof Rolandseck
 
 
Eine künstlerische Wiedervereinigung der besonderen Art erfuhren der amerikanische Bildhauer Alexander Calder und der deutsch-französische Künstler Hans Arp am 31. August 2013 im Arp Museum Bahnhof Rolandseck. Beide hatten sich 1930 in Paris als Mitglieder der Künstlergruppe »Abstraction-Création«, die sich der Weiterentwicklung der abstrakten Kunst widmete, getroffen. Neben seinen weltweit bekannten bewegten Skulpturen, den »Mobiles«, schuf Calder auch unbewegliche und teils monumentale Konstruktionen aus Stahlblech, für die Hans Arp den Begriff »Stabile« prägte.
 
Calders Stabile »Hextopus«, das er 1955 eigens für das amerikanische Generalkonsulat in Frankfurt entworfen hatte, wird nun als Dauerleihgabe für fünf Jahre im Außenbereich des Richard Meier-Neubaus eine neue Heimat finden. »Calders ,Hextopus‘ ist nicht zuletzt aufgrund seiner Größe von zwei Metern spektakulär und fügt sich wunderbar in das Profil des Arp Museums. Dieses reiht sich nun ein in die Gruppe jener international beachteten Museen und Kulturinstitutionen, die in Brüssel und Montreal ebenso wie in Humlebæk, New York oder Chicago mit Calders Plastiken Werke eines der wichtigsten amerikanischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts präsentieren. Gleichzeitig ist die Leihgabe Ausdruck einer lebendigen Kulturfreundschaft, die die USA mit Deutschland, und besonders mit Rheinland-Pfalz, verbindet. Mein herzlicher Dank gilt dabei besonders dem amerikanischen Generalkonsul Kevin C. Milas für sein Vertrauen, dem Arp Museum Calders bedeutende Skulptur zu überlassen«, sagte die rheinland-pfälzische Kulturministerin Doris Ahnen anläßlich der offiziellen Übergabe der Skulptur am 31. August 2013.

Museumsdirektor Dr. Oliver Kornhoff ergänzte: »Es ist mir eine große Freude, daß wir diese wunderbare Skulptur nach der Documenta von 1964 erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen können und dies im Dialog mit den Werken seiner Künstlerfreunde Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp.«
Eingeladen waren zu diesem Anlaß neben US-Generalkonsul Kevin C. Milas aus Frankfurt auch Vertreter deutsch-amerikanischer Institutionen, darunter die Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz und das Amerika-Haus Nordrhein-Westfalen.
 
Alexander Calder, geboren 1898 in Philadelphia, USA, stammte aus einer Künstlerfamilie. Er absolvierte erst ein Ingenieurstudium, bevor er sich seiner künstlerischen Ausbildung in New York und Paris widmete. 1930 trat er nach ersten Erfolgen der Künstler-Gruppe »Abstraction-Création« bei und lernte neben Piet Mondrian und Joan Miró auch Hans Arp kennen. Der Besuch eines Planetariums inspirierte ihn zu ersten beweglichen abstrakten Drahtplastiken, die später als »Mobiles« weltweit bekannt wurden. Damit begründete Calder die »Kinetische Kunst«. Im Gegensatz dazu entwickelte er später tektonisch-schwere Skulpturen aus Stahlblech, die Stabiles. Schon zu Lebzeiten wurden seine Werke in mehreren Retrospektiven gezeigt und er erhielt zahlreiche Preise. 1976 starb Calder in New York.
 
Redaktion: Frank Becker