Auff die Brüste seiner Liebsten
Welch warmer Schnee deckt diese Freuden-Hügel /
Du Marmel-Rund / der Venus glatter Spiegel / Kan hier mein Geist / mein schwacher Geist bestehn? Ach! nein / ich muß in heißer Glut vergehn. Die Circkel hat die Anmuth selbst geschlossen. Hier quillt der Strohm der Wollust ausgegossen / Ists möglich auch daß man Granaten-Blüth Auf solchen Schnee so hochgespitzet sieht? O schönes Eiß! O zunderreiche Funcken! Ist wo die Hand gar allzufrech gesuncken / Verzeih / verzeih / O Göttin! denn ich weiß / Vor deinem Strahl zerschmilzet hartes Eiß. Ist das das Bett wo Lilgen und Narcissen / Aus Nachbarschafft / sich Herzverbündlich küssen / So wünsch ich nur ein Gärtner bloß zu seyn / Der es verwahrt für allem bösen Schein. Schwellt Circkel schwellt in angenehme Runde / Und seyd beküst von meinem blassen Munde / Glaubt / hat die Hand verwegen was gethan / Daß bey der Kost kein Mensch sich halten kan. Heinrich Mühlpfort
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