Edgar Degas und Auguste Rodin

Eine Führung durch die Wuppertaler Ausstellung - Kapitel 10

von Gerhard Finckh

Edgar Degas, Brief an Rodin, undatiert (das einzige Dokument) - Foto © Frank Becker

Edgar Degas und Auguste Rodin
Wettlauf der Giganten zur Moderne

25. Oktober 2016 – 26. Februar 2017
im Von der Heydt-Museum Wuppertal

B
is zum 26. Februar 2017 zeigt das Von der Heydt-Museum in Wuppertal mit der Gegenüberstellung von Werken des Malers Edgar Degas und des Bildhauers Auguste Rodin die erste Ausstellung dieser Art überhaupt. Der Museumsdirektor und Kurator Dr. Gerhard Finkh führt mit kurzen Kapiteln, die wir in den kommenden Wochen vorstellen, in die Chronologie der Ausstellung ein.


Kapitel 10 / Raum 10
Edgar Degas und Auguste Rodin
Der Freundes- und Bekanntenkreis
 
Wie gut sich Degas und Rodin kannten und ob sie vielleicht sogar befreundet waren, läßt sich nicht genau feststellen. Abgesehen von einer kurzen brieflichen Notiz von Degas an Rodin und verschiedenen verbürgten Zusammentreffen in den Häusern von Monet und Ernest Chausson gibt es keine konkreten Hinweise. Allerdings finden sich in der Korrespondenz der „Impressionisten“ immer wieder auch Erwähnungen des einen wie des anderen. So ist es durchaus wahrscheinlich, daß sich Degas und Rodin über die belegten Treffen hinaus auch bei anderen Gelegenheiten im Kreis der Künstler der französischen Metropole begegneten. Degas nahm zwischen 1874 und 1886 an allen acht Ausstellungen der Impressionisten teil, Rodin an keiner, aber 1889 organisierte Rodin zusammen mit Monet eine Ausstellung in der Galerie Georges Petit. Während Degas im Kreis der Impressionisten als eine treibende Kraft gesehen werden muß, war es Rodin, der den Impressionismus in der Bildhauerei verankerte.


Auguste Rodin, Der ewige Frühling, 1898 - Foto © Frank Becker