Plakatkunst im Kölner Kollwitz-Museum

Ausstellung zeigt Beispiele politischer Äußerungen von international bekannten Künstlern

von Andreas Rehnolt
Kollwitz-Museum präsentiert engagierte Plakatkunst

Ausstellung in Köln zeigt Beispiele politischer Äußerungen von international bekannten Künstlern


Köln - "Künstler mischen sich ein" lautet der Titel einer Ausstellung im Kölner Käthe Kollwitz-Museum, die engagierte Plakatkunst von Picasso bis heute zeigt. Die Exponate stammen aus der Sammlung des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe sowie aus der Sammlung Claus von der Osten, erklärte Museumsdirektorin Hannelore Fischer am Donnerstag. Bis zum 22. Mai sind Plakate unter anderem von Friedensreich Hundertwasser, Roy Lichtenstein, Jasper Johns, Antoni Tàpies, Robert Rauschenberg, Pablo Picasso, Joseph Beuys und Anselm Kiefer zu sehen.
Expressionistische Künstler wie Schmidt-Rottluff oder Pechstein entwarfen nach dem Ersten Weltkrieg Wahlaufrufe für die junge Weimarer Republik, und Käthe Kollwitz engagierte sich für Frieden und soziale Anliegen. Doch erst als Picasso 1949/50 mit seinen weltberühmten Friedenstauben ein internationales Publikum erreichte, bildete dies ein Signal für zahlreiche bildende Künstler, sich wie er ebenfalls auf Plakaten politisch zu äußern, so Fischer. Die Maler nutzten nach ihren Worten das Medium Plakat nicht, um Propaganda zu betreiben, sondern vielmehr um sich "einzumischen", um ihre Meinung in einer wirksamen Weise zu äußern.
Vor allem zur Zeit der Studentenrevolten in den 60'er und 70'er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und während des Vietnamkrieges entstanden in den USA und Europa beeindruckende Kommentare zur politischen Entwicklung. In den achtziger Jahren war es Keith Haring, der mit seinen comic-artigen Kompositionen gegen Aids und Rassismus auftrat und damit weltweit Beachtung fand. Künstlerinnen nutzten das Plakat, um feministische Positionen zu verbreiten. Eher selten waren laut Fischer unmittelbare Wahlplakate von Künstlern, wie etwa die Plakate für die Grünen von Joseph Beuys und Andy Warhol.

Öffnungszeiten: Di-Fr: 10-18 Uhr, Sa/So: 11-18 Uhr.
Internet: www.kollwitz.de