„Meisterhaft wie selten einer…“

Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern

von Susanne Peters-Schildgen

Schloß Erdmannsdorf vor dem Umbau 1843 - Lithografie von C. Mattis - Foto: OSLM

„Meisterhaft wie selten einer…“
Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern

Eine Ausstellung des Deutschen Kulturforums östliches Europa
 im Oberschlesischen Landesmuseum
 
Peter Joseph Lenné war einer der bedeutendsten Landschaftsarchitekten seiner Zeit. Der 1789 in Bonn geborene und 1866 in Potsdam gestorbene preußische Gartendirektor und Gartenkünstler schuf viele Parkanlagen. Maßgeblich war er an der Umgestaltung der Gartenanlagen in Sanssouci und im Neuen Garten sowie an der Konzeption der Parks von Glienicke und auf der Pfaueninsel beteiligt. 1816 trat er in preußische Dienste und war unter drei Königen tätig. Er gestaltete aber nicht nur die königlichen Gärten, sondern kümmerte sich auch um Stadtgestaltung, die Ausbildung der Gärtner, Baumschulen, Blumenzucht und Landwirtschaft. Neben Potsdam und Berlin hat Lenné in allen Ländern des historischen Preußen als Gartengestalter stilbildend gewirkt und zahlreiche die Landschaft bis heute prägende Gartendenkmale hinterlassen. Auch im Rheinland findet man seine Spuren. Während die Parkanlagen Lennés auf dem Gebiet der Bundesrepublik bekannt und praktisch vollständig erfaßt sind, gerieten seine Werke in den ehemals deutschen Provinzen jenseits der heutigen Grenze weitgehend in Vergessenheit.
 
Das OSLM übernimmt die zweisprachige Tafelausstellung vom Deutschen Kulturforum östliches Europa, Potsdam, das die Sonderschau zusammen mit dem Institut für Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität Dresden, der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg erstellt hat. Geboten wird ein Überblick über die Landschaftsgestaltungen in den ehemaligen östlichen Provinzen Preußens im heutigen Polen, an denen Lenné direkt oder indirekt beteiligt war. Über dreißig Gartenanlagen konnten identifiziert werden, die unter Mitwirkung Peter Joseph Lennés und seiner engsten Mitarbeiter entstanden sind. Die meisten davon liegen in den polnischen Woiwodschaften: Westpommern/Pomorze Zachodnie, Niederschlesien/Dolny Śląsk und Lebus/województwo lubuskie.
In der Ausstellung werden bedeutende Parkanlagen vorgestellt und ihr heutiger Zustand skizziert. Während die Gärten im schlesischen Hirschberger Tal bereits eine Vielzahl von Touristen anlocken, warten andere noch auf ihre Wiederherstellung. In den letzten Jahrzehnten entstanden in den genannten Woiwodschaften zahlreiche Initiativen, die sich dies zum Ziel gesetzt haben.
 
Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern
22.7.-21.10.18
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Stiftung Haus Oberschlesien (SHOS) - Bahnhofstr. 71 (= Haus 1)
Oberschlesisches Landesmuseum (OSLM) - Bahnhofstr. 62 (= Haus 2)
40883 Ratingen (Ortsteil Hösel)
 
Lesen Sie zum Thema auch den Beitrag von Johannes Vesper: „Peter Joseph Lenné: Lustgärtner? Gartenkünstler?“