Das Menschenbild der SS

„Die Körper der SS. Ideologie, Propaganda und Gewalt“ – Eine Ausstellung in Düsseldorf

von Andreas Rehnolt/Red./Bec

Düsseldorfer SS-Männer bei der Einweihung des 39er Denkmals am Reeser Platz, 9. JUli 1939 (StAD)

Die Körper der SS.
Ideologie, Propaganda und Gewalt
 
Ausstellung ab 4. September in Düsseldorf
 
„[…] wir wollen für Deutschland eine auf Jahrhunderte hinaus immer wieder ausgelesene
Oberschicht, einen neuen Adel, der sich immer wieder aus den besten Söhnen und Töchtern
 unseres Volkes ergänzt, schaffen, einen Adel[,] der niemals alt wird, der in der Tradition
und der Vergangenheit, soweit sie wertvoll ist, bis in die grauesten Jahrtausende zurückgeht
und der für unser Volk ewig seine Jugend darstellt.“  
 
Die Mahn- und Gedenkstätte in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf zeigt ab dem 4. September bis zum 27. Januar nächsten Jahres die Ausstellung „Die Körper der SS – Ideologie, Propaganda und Gewalt“. Die Schau zeigt nach Angaben eines Sprechers der Mahn- und Gedenkstätte, wie sehr die Nationalsozialisten, speziell die SS, in Körperbildern dachten und wie die Vorstellung vom soldatischen, kriegerischen Körper das mörderische Handeln der SS bestimmte.  
Die SS verstand sich als Elite der nationalsozialistischen Bewegung und des gesamten deutschen Volkes. Ihr Anspruch einer „züchterischen“ Aufgabe bezog sich einerseits auf die Auswahl ihrer Mitglieder, andererseits auf das „Ausmerzen“ all derer, die „eines deutschen Volkes nordischer Rasse nicht würdig“ seien. Elitegedanken und Vernichtungswille paarten sich in diesem Anspruch auf verheerende Weise, hieß es in der Ankündigung.
Die Ideologie und Propaganda des Nationalsozialismus im Allgemeinen, noch stärker aber die Selbstinszenierung der SS war geprägt von Körperidealen und Körperbildern. Auch die Partnerinnen von SS-Männern wurden einer rassischen Auswahl unterworfen: Ihre Aufgabe war es, den „nordischen Neuadel“, nach rassischen Kriterien wertvolle Kinder zu gebären. Nur nach entsprechender Begutachtung wurde eine Hochzeit von den SS-Stellen genehmigt.
Neben den Kult der rassischen Auslese trat die brutale Herabwürdigung und Tötung all derer, die von den Nationalsozialisten als Gegner des Regimes klassifiziert wurden. Propagandistische Abbildungen zeigten körperliche Merkmale, die Minderwertigkeit und fehlende Charakterstärke belegen sollten. Die Schau zeigt anhand zahlreicher Originalobjekte und Gemälde aus den Sammlungen bedeutender Museen Deutschlands und privater Leihgeber die rassistisch-völkische Weltanschauung der SS und ihre Folgen sowie ihre Rezeption bis heute präsentiert. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Kreismuseum Wewelsburg und wird durch die Landeszentrale für politische Bildung in NRW gefördert. 
 
Die Körper der SS. Ideologie, Propaganda und Gewalt   
4. September 2018 bis 27. Januar 2019
Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags von 13 bis 17 Uhr
Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf - Mühlenstraße 29 - 40213 Düsseldorf - Tel: 0211 - 899-6205
Weitere Informationen: www.duesseldorf.de/mahn-und-gedenkstaette