Eindrucksvolle Spannungsbögen und Kontraste

Die Bergischen Symphoniker widmeten ihr 3. Konzert Bruckners 8. Symphonie

von Daniel Diekhans

Peter Kuhn - Foto © E. Zander
Eindrucksvolle Spannungsbögen und Kontraste
 
Die Bergischen Symphoniker widmeten ihr 3. Konzert
Bruckners 8. Symphonie
 
Programm des 3. Philharmonischen Konzerts:
 
Anton Bruckner (1824-1896)
Symphonie Nr. 8 c-Moll
 
Bergische Symphoniker, Leitung Peter Kuhn
 
Die monumentale 8. Symphonie ist die letzte, die Anton Bruckner vollenden konnte. Einer ersten Arbeitsphase in den Jahren 1884 bis 1887 folgten Kürzungen und weitere Umarbeitungen. Als das Werk am 18. Dezember 1892 endlich aufgeführt werden konnte, war der Erfolg überwältigend. Bruckner wurde nach jedem der vier Sätze aufs Podium gerufen, und der Komponist Hugo Wolf schrieb: „Diese Uraufführung war ein Ereignis, das in den Annalen Wiens einzig dasteht.“
 
Einen langen Atem bewies auch Generalmusikdirektor Peter Kuhn, der Bruckners Achte mit seinen Bergischen Symphonikern auf die Bühne des Teo Otto Theaters brachte. In knapp 90 Minuten entwickelte der Dirigent eindrucksvolle Spannungsbögen und gönnte seinen gut aufgelegten Musikern nach dem zweiten Satz eine Pause.
Auf größtmögliche Kontraste legte er den ersten Satz an. Während die Streicher wogten und pulsierten, glänzten Trompeten und Posaunen mit Prägnanz und Geschlossenheit. „Gespenstische“, weil tonartlich unbestimmte Wendungen wurden durch Tutti-Einsätze im Fortissimo aufgelockert. Dafür endete der Kopfsatz umso leiser. Bruckner selbst soll diese Coda als „Totenuhr“ bezeichnet haben. Gut 20 Minuten dauerte auch das Scherzo. Kuhn ließ das Orchester in markigem Rhythmus voranschreiten. Diese Aggressivität wurde danach durch zarte Episoden abgemildert. Ein besonders schönes Beispiel war Daniela Stürzingers Harfen-Solo.
 
Der dritte Satz war so lang wie seine beiden Vorgänger zusammen. Dabei entwickelte sich das Ganze aus einem äußerst kurzen Motiv. Es erschien in immer neuer Gestalt – sei es im Pizzicato der Geigen oder im Dialog von Bläsern und Schlagzeug. Von anderer Größe war das Finale, in dem die Themen der früheren Sätze anklangen. Standen die Instrumentengruppen sonst einander gegenüber, spielten sie hier meist einstimmig. Pauken und massives Blech sorgten für einen farbenreichen, majestätischen Charakter.
 
Nächstes Konzert der Bergischen Symphoniker:
Das 4. Philharmonische Konzert am 5. Dezember präsentiert das 1. Klavierkonzert von Brahms zusammen mit Schönbergs symphonischer Dichtung „Pelleas und Melisande“. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr im Teo Otto Theater. Katherina Knees hält um 18.45 Uhr einen Einführungsvortrag. Tickets gibt es ab 24 Euro, Jugendtickets für 6,50 Euro. Kartentelefon: 02191-16 26 50.
 
Daniel Diekhans
 
Weitere Informationen unter:www.bergischesymphoniker.de  und www.teo-otto-theater.de