Auf der Schatzsuche

von Werner Bergengruen

Foto © Frank Becker

Auf der Schatzsuche

Wo des Regenbogens Enden
bunt in goldnen Schüsseln stehn
- nirgends sonst kann deinen Händen,
deinem Herzen Heil geschehn.

Schätze ruhen dort im Grunde,
mitternächtig blühn sie hell.
Aber noch zur Dämmerstunde
schimmerts wie ein weißer Quell.

Jeder Falk, der dich urnschweifte,
jede Schlange sprach beredt.
Jeder Windhauch, der dich streifte,
kam von dort dahergeweht.

Wird des Herzens Kruste reißen?
Ist es, daß der Felsen birst?
Suche nicht. Es ist verheißen,
daß du jählings finden wirst.

Werner Bergengruen