9. Ach, denk ich, bist du hier so schön
                                                                         und läßt du’s uns so lieblich gehn
                                                                         auf dieser armen Erden;
                                                                         was will doch wohl nach dieser Welt
                                                                         dort in dem reichen Himmelszelt
                                                                         und güldnen Schlosse werden!
                                    
                                    
                                                                         
                                                                         10. Welch hohe Lust, welch heller Schein
                                                                         wird wohl in Christi Garten sein!
                                                                         Wie muß es da wohl klingen,
                                                                         da so viel tausend Seraphim
                                                                         mit unverdroßnem Mund und Stimm
                                                                         ihr Halleluja singen?
                                    
                                    
                                                                         
                                                                         11. O wär ich da! O stünd ich schon,
                                                                         ach süßer Gott, vor deinem Thron
                                                                         und trüge meine Palmen:
                                                                         So wollt ich nach der Engel Weis
                                                                         erhöhen deines Namens Preis
                                                                         mit tausend schönen Psalmen.
                                    
                                    
                                                                         
                                                                         12. Doch gleichwohl will ich, weil ich noch
                                                                         hier trage dieses Leibes Joch,
                                                                         auch nicht gar stille schweigen;
                                                                         mein Herze soll sich fort und fort
                                                                         an diesem und an allem Ort
                                                                         zu deinem Lobe neigen.
                                    
                                    
                                                                         
                                                                         13. Hilf mir und segne meinen Geist
                                                                         mit Segen, der vom Himmel fleußt,
                                                                         daß ich dir stetig blühe;
                                                                         gib, daß der Sommer deiner Gnad
                                                                         in meiner Seele früh und spat
                                                                         viel Glaubensfrüchte ziehe.
                                    
                                    
                                                                         
                                                                         14. Mach in mir deinem Geiste Raum,
                                                                         daß ich dir werd ein guter Baum,
                                                                         und laß mich Wurzel treiben.
                                                                         Verleihe, daß zu deinem Ruhm
                                                                         ich deines Gartens schöne Blum
                                                                         und Pflanze möge bleiben.
                                    
                                    
                                                                         
                                                                         15. Erwähle mich zum Paradeis
                                                                         und laß mich bis zur letzten Reis
                                                                         an Leib und Seele grünen,
                                                                         so will ich dir und deiner Ehr
                                                                         allein und sonsten keinem mehr
                                                                         hier und dort ewig dienen.