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Die Blechbläser des Sinfonieorchesters Wuppertal zu Weihnachten 2020

von Johannes Vesper

OB Uwe Schneidewind moderierte -
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Die Blechbläser des Sinfonieorchesters Wuppertal
zu Weihnachten 2020
 
Lange Zeit war das Sinfonieorchester Wuppertal infolge der Corona-Einschränkungen öffentlich nicht mehr in Erscheinung getreten, geschweige denn zu hören gewesen. Jetzt aber am 1. Weihnachtstag meldete es sich mit einer Weihnachtsmusik aus dem großen Saal der historischen Stadthalle auf Youtube zurück. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sprach und moderierte. Er sprach natürlich über Corona und darüber, wie stark das Virus unser Leben 2020 beeinträchtigt und bestimmt hat und wie so vieles, was normal, selbstverständlich und kostbar war, uns abhandengekommen ist. Auf menschliche Nähe, Theater, Kinobesuch und Konzerte habe man verzichten müssen und er sah voraus, daß das Virus uns wohl auch noch im kommenden Jahr beschäftigen werde. Er gab aber seiner Hoffnung Ausdruck, daß dank Impfstoff und rationalen, vernünftigen Verhaltens aller die bedrohliche Pandemie weichen werde. Trost, Zuversicht, Kraft, Lebensmut und Lebensfreude vermittelten auch die Blechbläsern des Sinfonieorchesters Wuppertal unter der souveränen Leitung des renommierten Chris Houlding, Posaunist und Professor an der Folkwang Hochschule zu Essen-Werden. Auf der Bühne des großen Saals spielten sie, coronabedingt in weitem Abstand, ein facettenreiches Weihnachtskonzert für alle Wuppertaler. Das Konzert begann nach den einführenden Worten des OB mit einem beschwingten Walzer von Johann Strauß, auf den eine Bearbeitung aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach folgte. Alle Blechbläser von der Trompete bis zur Tuba gestalteten die mächtige Orgelsinfonie von Camille Saint-Saëns. Besinnlich und stimmungsvoll weihnachtlich erklang „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Die berühmte Melodie stammt von Franz Xaver Gruber, der sie 1818 in der Kirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg erstmalig zur Gitarrenbegleitung seines Freundes Joseph Mohr gesungen hat. Der hatte den Text des Liedes, inzwischen in 320 Sprachen und Dialekte übersetzt, gedichtet. Erneut flott und munter erklang „Hört der Engel stille Lieder“, wobei sich bekannte Klänge aus anderen Zusammenhängen potpourriartig untermischten. Klassik trifft Pop. Alle Qualitäten und Möglichkeiten der restaurierten und erweiterten Orgel spielte der Domorganist aus Essen, Sebastian Küchler-Blessing, bei seinen ausdrucksstarken Weihnachtsimprovisationen lebhaft aus, in denen er, flink und frei mit Händen und Füßen über Manuale und Pedale eilend, über „Oh du fröhlich..“, „Es kommt ein Schiff geladen“, „Tochter Zion“ und anderes fantasierte. Im Chat äußerte sich ein begeistertes Publikum schon während der Premiere dieser Youtube – Aufnahme und wünschte sich schöne Konzerte -keine Events- für die Zukunft. Auch Patrick Hahn, der künftige GMD Wuppertals war virtuell im Chat dabei, wünschte zu dem grandiosen Konzert „Frohe Weihnachten“ und freute sich auf schöne gemeinsame Momente mit allen in (hoffentlich) naher Zukunft!
 
Mit Jazz und Pop (Mel Tormé, Leroy Anderson, Hughe Martin, Ralph Blane u.a. Komponisten) überraschte das Ensemble in der 2. Hälfte des Konzerts. Inzwischen waren der Dirigent mit rotem Mantel und die Musiker mit Weihnachtsmann-Mützen dem Anlaß gemessen gekleidet. „Jingle Bells“ durfte zu Merry Christmas nicht fehlen. OB Schneidewind wünschte Kraft und Hoffnung für kommende Zeiten. Nach virtuellem Applaus riefen die winkenden Blechbläser dem virtuellen Publikum „Fröhliche Weihnachten“ zu und gaben auch noch eine Zugabe.
 
Die Premiere war am 1. Weihnachtsfeiertag um 18.00 Uhr zu erleben. Das Konzert dauert 55 Minuten und wurde von der Stadtsparkasse Wuppertal gesponsert.
Es spielten: Cyrill Sandoz, Georg Stucke, Robert Essig, Simon Kränkle (Trompeten); Karsten Hoffmann, Fiona Williams (Horn); Prof. Christopher Houlding, Rossen Rustinov, Csaba Rabi, Ulrich Oberschelp (Posaunen); Hartmut Müller (Tuba), Daniel Häker (Pauke), Benedikt Clemens, Werner Hemm (Schlagzeug), Sebastian Küchler (Orgel) unter der künstlerischen Leitung von Prof. Christopher Houlding.