Bild der Freundin
So schön bist du, die mir das Herz bewegt, daß selbst der Quelle Spiegel welchen du befragt dein Ebenbild zurückzugeben nicht gewagt und zitternd brach. So lieblich du, daß deiner Lieblichkeit selbst die Meduse hätt' ein Lächeln nicht versagt, als ob durch deinen Zauber sei das Graun verjagt das aus ihr sprach. So edel du wie wenn selbst die Natur den Heimfall deines Wesens an den Staub nicht litte, die Schöpfung selbst für Unvergänglichkeiten stritte in deinem Bilde. So freudig du auf Erden und glückmächtig daß Kraft und leuchtend Blühen folgen deinem Tritte und wo du schreitest ist's als ob der Morgen schritte durch die Gefilde. Rudolf G. Binding
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