Japanische Lackkunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Ausstellung im Museum für Lackkunst Münster

von Andreas Rehnolt


Japanische Lackkunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Ausstellung im Museum für Lackkunst Münster

Breaking out of Tradition“ ist der Titel einer Ausstellung, die ab heute im Museum für Lackkunst in Münster zu sehen ist. Die bis zum 12. Dezember terminierte Schau präsentiert Japanische Lackkunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind etwa 60 Objekte, die in der Zeit zwischen 1890 und 1950 entstanden sind. In dieser Zeit seien Lackkünstler in Japan auf der Suche nach einer modernen Identität und Ausdrucksweise gewesen und hätten innovative Techniken und Experimente mit unterschiedlichen Materialien und neuartigen Pigmenten entwickelt, hieß es zum Start der Ausstellung.


Die Epoche des ausgehenden 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts sei auch eine Zeit politischer und kultureller Umbrüche gewesen, in der sich traditionelle Werte und oft aus dem Westen kommende Strömungen einander gegenüber standen. Lackkünstler, die die Traditionen ihrer Kunst oft jahrhundertelang gepflegt hatten, begannen damals erstmalig, diese Traditionen zu hinterfragen. Die Entstehung von Akademien, ermöglichte zudem individuelles Künstlertum und nicht mehr nur Nacheifern alter Meister. Zugleich entwickelte sich die Lackkunst weg vom kunsthandwerklichen hin zu einer eigenständigen Kunstform und erlebte so eine Blütezeit voller Kreativität, Innovation und Ideenreichtum. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Rijksmuseum Amsterdam, wo sie ab Sommer 2022 zu sehen sein wird.

Akatsuka Jitoku (1871–1936), Kaiserliche Präsentdose mit einem Dekor von blühendem Enzian, 18.3 x 23.4 x 25.9 cm,
Privatsammlung Jan Dees & René van der Star
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr sowie dienstags von 12 bis 20 Uhr geöffnet.

Museum für Lackkunst - Windthorststr. 26 - 48143 Münster - Tel.: 0251 – 418510
Redaktion: Frank Becker